Full text: Vorlesungen über Differentialgleichungen mit bekannten infinitesimalen Transformationen

Integr. d. gewöhn!. Differentialgl. erst. Ord. d. Einführ, canon. Veränderlicher. 117 
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bei Uf invariante Cnrvenschar Ij (x, y) — Gon st. Führt man alsdann £ 
und t) an Stelle von x und y als Veränderliche in die Differential 
gleichung ein, so erscheint sie unter separierter Form, ist also durch 
Quadratur zu integrieren. 
Man sieht, dass die in diesem Paragraphen entwickelte Inte 
grationsmethode nicht so viel leistet als die früher in Theorem 8 des 
§ 1 gegebene, denn sie setzt die Kenntnis der Bahncurven der ein 
gliedrigen Gruppe Uf voraus. Insbesondere ist sie aber immer an 
wendbar, wenn die endlichen Gleichungen dieser Gruppe Uf bekannt 
sind (vgl. Satz 7 des § 2, 4. Kap.). 
Diese im Jahre 1869 von Lie entdeckte Integrationsmethode 
dürfte wohl die erste sein, bei welcher Invarianten einer continuier- 
lichen Gruppe in bewusster Weise zur Integration von Differential 
gleichungen angewandt wurden. Wir werden an einer späteren Stelle 
eine dieser Methode analoge, aber allgemeinere Integrationstheorie 
entwickeln, welche Anwendung auf partielle Differentialgleichungen findet. 
Diese Methode giebt das allgemeinste System von Veränderlichen, 
durch deren Einführung alle Differentialgleichungen, welche Uf ge 
statten, separiert werden. Unter den unendlich vielen Systemen solcher 
Veränderlicher kann man sodann auch nach demjenigen suchen, welches 
der transformierten Differentialgleichung die einfachste Form erteilt 
und dann wird man im allgemeinen zu eben dem neuen Variabeln- 
paar geführt, durch dessen Benutzung die betreffenden Differential 
gleichungen in den gebräuchlichen älteren Lehrbüchern integriert zu 
werden pflegen. 
1. Beispiel: Will man die sogen, homogene Differentialgleichung 
integrieren, so führt man bekanntlich ^ neben x als neue Veränder 
liche ein. Dies findet seine Begründung durch unsere Methode. Denn 
bei der vorstehenden Differentialgleichung ist die zugehörige lineare 
partielle Differentialgleichung 
und die Differentialgleichung gestattet die eingliedrige Gruppe von 
Ahnlichkeitstransformationen: 
df 
df
	        
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