Full text: Vorlesungen über Differentialgleichungen mit bekannten infinitesimalen Transformationen

Analytische Kriterien für die Invarianz einer Curve oder Fläche. 249 
die Bahncurven und die aus lauter invarianten Punkten bestehenden 
Curven. Andererseits fanden wir zwei verschiedene Arten invarianter 
Flächen, nämlich die von Bahncurven erzeugten Flächen zusammen 
mit denjenigen Flächen, die aus lauter invarianten Punkten bestehen. 
Es ist nun bemerkenswert, dass alle invarianten Curven sich 
durch ein einziges analytisches Kriterium definieren lassen; dieses gilt 
für die beiden Arten invarianter Curven und für keine andere Curve 
des Raumes. Noch wichtiger ist es, dass sich für die Invarianz einer 
Fläche ein einziges Kriterium aufstellen lässt, welches von allen in 
varianten Flächen und von keiner andern Fläche erfüllt wird. Dies 
wollen wir jetzt zeigen. 
Vorher haben wir jedoch einige Bemerkungen über gewisse zuUMtatthafte 
vermeidende analytische Darstellungsformeu von Flächen und Curven ^enjon 
zu machen. curven. 
Man kann voraussetzen, dass die Gleichung einer beliebigen 
Fläche 
co(x,y,z) = 0 
d co 
sämtlich für alle Punkte 
so geschrieben ist, dass nicht 0—, 0 
0 ’ ox 7 cy’ dz 
der Fläche verschwinden. Denn man braucht sich z. B. die Gleichung 
nur nach einer der darin vorkommenden Veränderlichen, etwa nach z, 
aufgelöst zu denken: 
8 — F{x, y) = 0, 
um zu erreichen, dass der Diiferentialquotient der gleich Null gesetzten 
Function nach z verschieden von Null, nämlich gleich 1, wird. Für 
die berührte Ausnahmeform ist dies ein Beispiel: Die Gleichung einer 
Kugel mit dem Radius 1 um den Anfangspunkt kann offenbar so 
geschrieben werden: 
co = {x 2 + y 2 + ¿ 2 - l) 2 = 0. 
Hier ist: 
8 ~ = 4:x{x 2 + y 2 z 2 — 1), 
also gleich Null für alle Punkte der Kugel, analog ^ und • Eine 
solche Darstellungsform soll also, da sie stets vermieden werden kann, 
als ausgeschlossen gelten. 
Eine ganz ähniche Bemerkung gilt für die Darstellung einer 
Raumcurve durch zwei Gleichungen 
»i i x , V, *) = 0, co 2 (x, y, z) = 0. 
Wir dürfen voraussetzen, dass die Gleichungen derselben so gewählt 
sind, dass nicht alle zweireihigen Determinanten der Matrix
	        
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