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Kapitel 13, § 1.
nicht wie bisher als Punktcoordmaten im Raume deuten, sondern von
einer eigentümlichen und sehr fruchtbaren Interpretation derselben als
Coordinaten eines sogenannten Linienelementes in der Ebene Gebrauch
machen. Unser Nächstes ist daher, diese Deutung auseinander zu setzen.
§ 1. Erweiterung einer Punkttransformation der Ebene.
Sei
x 1 = cp{x,y) ) y 1 =ip{x,y)
(1)
eine vorgelegte Transformation der Punkte (x, y) der Ebene in die
Punkte (x l} y x ) derselben, indem wir unter x, y rechtwinklige Punkt-
coordinaten in der Ebene verstehen.
Führen wir diese Transformation (1) auf irgend eine vorgelegte
Curve c:
y — F(x) = 0
(2)
aus, so geht diese Curve c in eine in x 1} y 1 geschriebene Curve c l :
Vx — F iM = 0
(3)
über. Durch die Gleichung (2) aber wird jedem Punkte (x, y) der
ersten Curve c eine tangentiale Fortschreitungsrichtung zugeordnet,
deren Neigung
ist. Auch dem Punkte (x 1} y^, in welchen dieser Punkt (x, y) der
ersten Curve c bei der Tranformation (1) übergeht, gehört als Punkt
der transformierten Curve c x eine gewisse tangentiale Fortschreitungs-
richtnng zu:
Es ist nun zu bemerken, dass sich diese durch x, y und die Neigung
y im ursprünglichen Punkte (x, y) allein ausdrücken lässt.
Es ist nämlich nach (1):
fl. i/. rl.ilx (nr ni\ m ^ 7) w m
Man kann hiernach y x berechnen, sobald die Transformation (1) vor
gelegt ist und die Werte von x, y, y gegeben sind, ohne dabei die
Gleichung (2) der ursprünglichen Curve c zu benutzen.
Denken wir uns also eine zweite Curve c gegeben, welche die
erste c in dem betrachteten Punkte (x, y) berührt, so hat sie in diesem
Punkte dasselbe y. Durch (4) ergiebt sich daher für die Curve c x ,