Full text: Vorlesungen über Differentialgleichungen mit bekannten infinitesimalen Transformationen

342 
Kapitel 15, § 5. 
3. Beispiel: Man kann sich fragen, unter welcher Bedingung die 
Charakteristiken der Gleichung 
Af=X^-+ + = 0 
' dx 1 dy 1 dz 
so beschaffen sind, dass eine von Charakteristiken erzeugte unendlich 
dünne Röhrenfläche überall einen Querschnitt von derselben Grösse 
hat, der Querschnitt dabei senkrecht zu den Charakteristiken gedacht. 
Nach Satz 9 hat die Gleichung Af — 0 in einem solchen Falle den 
Multiplicator 1: ]/X 2 -j- Y 2 -f- Z 2 . Wenn sie umgekehrt diesen Mul 
tiplicator hat, so sind die Rohrenflächen überall gleich stark. Not 
wendige und hinreichende Bedingung ist demnach, dass 
1:]/P + Y 2 -f Z* 
Multiplicator sei, d. h. dass 
d_ X d JF _a 0 
dx yx* + Y 2 + Z 2 ' dy 'dz j/x 2 + Y 2 -\- Z % 
sei. Beispiel 2 ist ein Specialfall hiervon. 
Der Zusammenhang zwischen den Multiplicatoren und infinitesimalen 
Transformationen der Gleichung Af = 0 gestattet, in einfacher Weise 
einen wichtigen Satz aus der Multiplicatortheorie abzuleiten. Wir schicken 
zunächst folgenden Satz voraus: 
Satz 10: Eine lineare partielle Differentialgleichung A f — 0 in n Ver 
änderlichen gestattet sicher n— 1 infinitesimale Transformationen U x f ••• U n —\f, 
welche zusammen mit Af keine lineare Eelation 
(*Af -f- U\f -j- • • • -f- g n —i U n —if= 0 
erfüllen. 
Zum Beweis dieses schon früher erwähnten und benutzten Satzes seien 
Wj • • • co n _i ein System von n — 1 von einander unabhängigen Lösungen 
der Gleichung Af — 0. Sind sie etwa hinsichtlich x i • • • x n —\ von ein 
ander unabhängig, so können wir sie als neue Veränderliche zusammen 
mit x n benutzen: 
(t0) Ex 5 " E«—i a) n —x, E« '■ == x n . 
Die Gleichung Af — 0 geht dadurch über in 
9l/'=|£- = 0. 
Nur für diese braucht der Satz 10 bewiesen zu werden, denn die Trans 
formation (19) führt jede infinitesimale Transformation Uf welche Af = 0 
invariant lässt, in eine solche U f über, die 51/‘=0 invariant lässt. Nun 
gestattet offenbar 51 f = 0 die infinitesimalen Transformationen 
Vif 
lln-lf 
Cf 
d h-l 
; 
und zwischen diesen und 5tf besteht in der That keine lineare Relation.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.