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Kapitel 16, § 6, Kapitel 17, § 1.
tesimale Translation • Sie ist mithin, geschrieben in x, y, frei
von y, also von der Form:
äy
dx
y) = 0.
Demnach: Ist eine Curvenschar in der Ebene durch eine Delation
zwischen der Äbscisse, der Tangentialneigung und der Krümmung im all
gemeinen Curvenpunkte definiert, so verlangt ihre Bestimmung nur die
Integration einer Differentialgleichung erster Ordnung und eine Quadratur.
Sei & der Winkel, den der Strahl von 0 nach dem Krümmungs
mittelpunkte mit der x-Axe bildet. Es bestehe eine Beziehung
ß(<p, r, &) = 0
zwischen den drei Winkeln cp, t, 0. Eine Curve möge also dieser
Relation genügen. Vergrössern wir dieselbe vom Anfangspunkt aus,
so bleiben cp, x und @ ungeändert, d. h. auch die neue Curve erfüllt
die Relation. Demnach gestattet die Differentialgleichung aller der
artigen Curven die infinitesimale Ähnlichkeitstransformation
df
dx
X rd- + y
K
dy
Die Grössen cp = arctg ~ und u — lg ]4r 2 -f- y 2 sind canonische Ver
änderliche derselben. Wenn wir also die Differentialgleichung in cp
und u schreiben, so wird sie von der Form:
du
dcp
&(% =
wo u = ^ ist. Also sehen wir: Wird eine Schar von oo 2 Curven
durch eine Delation zwischen der Dichtung des Dadiusvectors eines all
gemeinen Curvenpunktes, der Dichtung der Tangente desselben und der
Dichtung des Dadiusvectors des zugehörigen Krümmungsmittelpunktes defi
niert, so verlangt ihre Bestimmung nur die Integration einer Differential
gleichung erster Ordnung und eine Quadratur.
Kapitel 17.
Differentialgleichungen zweiter Ordnung in x, y, welche mehrere
infinitesimale Transformationen gestatten. Gruppen von infinitesimalen
Transformationen.
Im vorigen Kapitel entwickelten wir eine Integratioustheorie einer
Differentialgleichung zweiter Ordnung mit einer bekannten infinitesi
malen Transformation. Nun aber ist es wohl möglich, dass eine solche
Gleichung mehrere bekannte infinitesimale Transformationen gestattet,