Full text: Vorlesungen über Differentialgleichungen mit bekannten infinitesimalen Transformationen

414 Kapitel 18, §§ 1, 2. 
(CTtCr,) = 0 
oder 
(U&yhiUJ 
ist. Die eine Form schliesst die andere aus. 
Hiermit haben wir alle zweigliedrigen Gruppen in zwei Classen 
eingeteilt. Jede dieser Classen kann nun noch nach einem zweiten 
Gesichtspunkt in zwei Unterclassen zerteilt werden. Es ist nämlich 
allerdings von vornherein ausgeschlossen, dass zwischen U x f und U 2 f 
eine Relation mit constanten Coefficienten bestehe, wohl aber kann 
zwischen zwischen ihnen eine Relation mit variabeln Coefficienten stattfinden: 
?>,(*, y)VJ+ <p 2 {x,y)U,f=0. 
Natürlich soll sich cp 1 : <p 2 nicht auf eine Constante reducieren. Eine 
derartige Relation sagt bekanntlich aus, dass U x f und U 2 f dem 
Punkte (x, y) infinitesimale Fortschreitungsstrecken in derselben Rich 
tung zuordnen, d. h. dass die Bahncurven der von ü x f und von U 2 f 
erzeugten eingliedrigen Gruppen von endlichen Transformationen über 
einstimmen. (Vgl. § 1 des 6. Kapitels.) In diesem Falle hat auch 
die von einer beliebigen infinitesimalen Transformation 
Const. U x f Const. U 2 f 
erzeugte eingliedrige Gruppe diese selben Bahncurven. Wenn dagegen 
zwischen ü x f und U 2 f keine solche Relation besteht, so besteht auch 
keine zwischen irgend zweien von einander unabhängigen infinitesi 
malen Transformationen 
a x U x f + « 2 U 2 f, b t UJ-f \U 2 f (a, b = Const.) 
unserer zweigliedrigen Gruppe UJ, U 2 f. Das Bestehen oder Nicht- 
Bestehen einer derartigen Beziehung kann deshalb als Unterscheidungs 
merkmal der zweigliedrigen Gruppen benutzt werden, 
vier Arten Demnach giebt es vier Arten von zweigliedrigen Gruppen von infni- 
giiedrigen tesimalen Transformationen U.f, U 2 f der Ebene, entsprechend den vier 
Gruppen. 
Fällen: 
I. (!7,i7 a ) = 0, 0, 
II. (Oi £T a ) = 0, küJ+v.UJ-eeO, 
III. (£1,(7,)= ÜJ, nUJ+ip.U.f^ 0, 
iv. {UXvXf + tXJ= 
Jeder dieser vier Fälle schliesst die drei anderen aus. 
Wir werden nunmehr diese vier Formen nach einander betrachten 
und jedesmal durch zweckmässige Wahl der Veränderlichen die be 
treffende Gruppe auf eine canonische Form oder einen Typus bringen.
	        
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