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Kapitel 21, § 1.
ist. In entsprechender Weise werden wir in diesem Kapitel die
Klammerausdrücke bei den dreigliedrigen Gruppen von infinitesimalen
Transformationen auf einfache typische Form zurückführen. Dabei
müssen wir aber zuvörderst einige wichtige allgemeinere Begriffe be
sprechen.
§ 1. Begriff der Zusammensetzung und Begriff der invarianten
Untergruppen einer Gruppe von infinitesimalen Transformationen.
Unter einer Gruppe von infinitesimalen Transformationen ver
stehen wir nach § 4 des 17. Kapitels eine Schar von infinitesimalen
Transformationen von dieser Art: Ist sie r-gliedrig, so enthält sie r
von einander unabhängige infinitesimale Transformationen U x f, U 2 f••• U, f
und mit diesen auch jede infinitesimale Transformation von der Form
c i Uif + c 2 U. 2 f + •••-{- c r Urf,
in der c 1} c 2 • • ■ c r irgend welche constante Werte haben. Ferner ist
jeder Klammerausdruck zwischen zwei infinitesimalen Transformationen
der Gruppe wiederum eine infinitesimale Transformation derselben, d. h,
linear mit constanten Coefficienten durch UJ', U 2 f • • • TJ r f ausdrückbar.
Dazu ist offenbar notwendig und hinreichend, dass dies für die r in
finitesimalen Transformationen UJ • • • U r f selbst eintrifft, d. h. dass
jedes (UiUk) die Form hat:
r
(1)
i
(/,* = 1, 2 • ■ • r).
Dies tritt z. B. ein bei den drei infinitesimalen Transformationen
in x, y:
UJ = p + q, U 2 f = xp -j- yq, U 3 f=x 2 p -f y 2 q,
denn hier ist:
{UJftssüJ, (D 1 Ü S ) = 2 ü,f, (U i ü t )=U,f,
d. h. es ist hier:
Mithin bilden die infinitesimalen Transformationen
Clip + ff) + c 2 {xp -f yq) + c 3 (x 2 p + y 2 q)
oder:
(G + c 2 x + c 3 x 2 )p + (q -f c 2 y + c 3 y 2 )q
in ihrer Gesamtheit eine dreigliedrige Gruppe.