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Kapitel 21, § 2.
Die erste
derivierte
Gruppe sei
eingliedrig.
Vorausgesetzt wird also, dass U x f, U 2 f, U 3 f eine eingliedrige
Gruppe bilden, d. h. dass (U t U 2 ), (U a ) und (U 2 U 3 ) sich linear mit
eonstanten Coefficienten durch U t f, U 2 f und U 3 f selbst ausdrücken
lassen und dass diese drei Klaminerausdrücke drei von einander unab
hängige infinitesimale Transformationen seien. Wir werden auf zwei
Wegen erkennen, dass sich die Zusammensetzung einer solchen Gruppe
immer durch passende Auswahl dreier von einander unabhängiger
aus der Schar der infinitesimalen Transformationen
Const. U x f -f- Const. U 2 f -j- Const. U s f
auf eine gewisse canouische Form bringen lässt.
Der erste Weg, um dies zu beweisen, ist rein elementar. Der
zweite, elegantere, setzt die Kenntnis homogener Punkt- und Linien-
coordinaten in der Ebene, sowie einige Sätze aus der projectiven
Geometrie voraus und ist deshalb von Wichtigkeit, weil er typisch
ist für die Bestimmung von Zusammensetzungen von Gruppen überhaupt.
^Eefduction r Zunächst schlagen wir den elementaren Weg ein: Nach Theorem 40
(§ 4 des 17. Kap.) gehört jede infinitesimale Transformation der Gruppe,
also etwa wenigstens einer zweigliedrigen Untergruppe an und
diese kann, wenn U 2 f eine von U ± f unabhängige Transformation der
selben ist, nach Satz 1, § 1 des 18. Kapitels, auf eine der beiden Formen
(0.0,)= O./, (0.0,) = 0
gebracht werden. Der zweite Fall ist auszuschliessen, da (U X TJ 2 ),
( Ui Dj) und ( U 3 ) drei von einander unabhängige infinitesimale Trans
formationen sein sollen. Wir nehmen daher an
(0.0,)= O./.
Sei nun etwa
( O. U 3 ) = «. O. f + U t f + «3 U,f,
(0, P.) = ß l UJ+ ft U,f + ft U,f,
wo die a und ß Constanten bedeuten. Wir wenden auf U t f, U 2 f } U 3 f
die Jacobi’sche Identität, die wir in § 4 des 10. Kapitels kennen
lernten, an. Es ist danach
(№£4)0,) + ((0,03)0.) + ((o s o.)o,) = o,
also, wenn wir ausrechnen:
cc 1 U ± + U 2 -(- ß 3 ü 3 — ß 2 U t — ß 3 («i -j- cc 2 U 2 + a 3 U s ) —
“ «i -f- «a(ßi Di + Ai ü 2 + ß 3 U 2 ) = 0
oder, da zwischen ü x f, U 2 f, U 3 f keine lineare Relation mit con
stanten Coefficienten besteht:
«s = 0, — ß 2 — ß 3 cc l =0, a 2 (l ß 3 ) = 0.