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Die in dieser Reihe vorkommenden Koeffizienten X, X,. X 2 , . . .
sind von h nicht abhängig, sondern Ausdrücke, in denen nur x in
irgendeiner Form vorkommt, also Funktionen von x. Speziell ist X
jener Wert, den die Reihe und daher auch die Funktion f(x-|-h)
annimmt, wenn h = 0 wird, also
X = f (x).
227)
Die Funktion f(x -)- h) bleibt offenbar ungeändert, wenn man
x mit h vertauscht. Es ist auch leicht einzusehen, daß der Differential-
quotient dieser Funktion nach h denselben Wert hat wie ihr Dif
ferentialquotient nach x: denn nach der Regel für die Differentiation
einer Funktion von einer Funktion ist
d f (x -j- h) d f (x + h) d (x -j- h) df(x 4- h)
d h d(x --j- h) d h d (x -)- h)
d f (x -j— h) d f (x -f- h) d (x -j- h) d f (x h)
und
d x d (x -j- h) d x d (x -(- h) ’
d f (x -f- h) d f (x + h)
es ist also
dh
dx
Wenn wir nun diesen Satz auf die Reihe
f (x + h) = X -f X, h -f X 2 h 2 -f X 3 h 3 + X 4 h 4 + . . .
anwenden, so erhalten wir
228) . . X, + 2X 2 h-f 3X 3 h 2 + 4X 4 h 3 -f...=
Sollen die auf beiden Seiten dieser Gleichung stehenden Aus-
drücke für jeden Wert von h einander gleich sein, so müssen je zwei
Glieder, welche gleich hohe Potenzen von h enthalten, einander
gleich sein; die Gleichung 228) zerfällt somit nach der uns bereits
bekannten »Methode der unbestimmten Koeffizienten« in die fol
genden Gleichungen:
Da nun X zufolge Gleichung 227) bereits bekannt ist, so
können wir mittels der Gleichungen 229) auch die Koeffizienten
X t , X 2 , X 3 , . . . der Reihe nach berechnen und erhalten
Mandl, Mathematik. J 2