122 Zweiter Abschnitt. Transformation der Gleichungen. XI.
Die erste dieser beiden Gleichungen ist die erste Derivirte
von der zweiten und diese hat also zwei gleiche Wurzeln. Die
Resultante dieser beiden Gleichungen ist demnach die Discrimi
nante der zweiten und nach § 21, Beisp. 2 gleich
-2)AB-3nO} 2 {2»n - (» - 1 )A*\ X
J3(w— 1 )AC—2(n - 2)B 2 j =0.
Da A eine Function von u vom ersten Grade, B eine solche
vom zweiten und C eine vom dritten Grade ist, so ist die Resul
tante in u im Allgemeinen vom sechsten Grade.
§ 51. Transformation einer Gleichung in eine andere, in welcher
drei Zwischenglieder verschwinden.
Die Methode von T s c h i r nh a u s e n kann ebenfalls dazu verwendet
werden, eine Gleichung so zu transfor miren, dass in der neuen
Gleichung das zweite, dritte und vierte Glied verschwinden, also
die drei ersten Zwischenglieder. Man substituirt in diesem Falle
die Function
x d -f- ux 2 -j- vx ~f- (w — y) = 0.
Man erhält eine Finalgleichung in y vom n ten Grade, deren drei
erste Zwischenglieder gleich Null gesetzt, drei Bestimmungs
gleichungen für u f v und w ergeben und zwar eine lineare, eine
quadratische und eine kubische. Die Resultante in u wird demnach
vom sechsten Grade sein. Lagrange*) hat indess bewiesen, dass
für n = 4 diese Gleichung vom sechsten Grade sich in drei quadra
tische zerlegen lässt, deren Coefficienten von der Auflösung einer
kubischen Gleichung abhängeu. Wenn demnach die Resultante in
u durch den quadratischen Factor u 2 -{- pu -{- q getlieilt wird, so
hat man den linearen Rest gleich Null zu setzen, wodurch zwei
Bestimmungsgleichungen für p und g gebildet werden, welche eine
kubische Resolvente in p liefern. Hat man p gefunden, findet
man leicht c[ und u nebst v und w, welches meistens durch lineare
Gleichungen geschehen kann.
Was hier von der biquadratischen Gleichung gilt, findet aber
für Gleichungen beliebigen Grades statt.
Die allgemeine Gleichung
*) Man vergl. Blomstrand, De praecipuis metliodis p. 27.