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Dritter Abschnitt. Particulare Gleichungen. II.
gleich r n = 1 werden muss. Da die Gleichung zwei unbestimmte
Grössen enthält, so setze man r — 1, woraus resultirt
cos n& -j- sin n&Y— 1 = 1.
Tn dieser Gleichung ist der reelle Theil und der imaginäre gleich
Null zu setzen, woraus folgt
cos nft — 1=0, sin n& = 0.
Es muss also nfr = + 2Ti7t sein, wenn Ti eine beliebige positive und
ganze Zahl bezeichnet. Setzen wir die Werthe in x ein, so er
halten wir die allgemeine Form der Wurzel
2lcn . . 27c« t/ 7-
x = cos h sm 1/ — 1 .
n — n ’
Dieser Ausdruck hat weder mehr noch weniger verschiedene
Werthe als n. Denn gibt man Ti einen der Werthe von 0 bis
Y (n — 1) oder y n, jenachdem n ungerade oder gerade ist, so
findet man im ersteren Falle den reellen Werth -{- 1, wenn Ti = 0
ist, und ausserdem ^ (n — 1) Paare complexer Werthe; mithin im
Ganzen n Werthe von x. Im zweiten Falle hat x den reellen Werth
-(- 1 wenn Ti = 0, den reellen Werth — 1 wenn Ti = ~ n ist,
und ausserdem — 1 Paare complexer Werthe; mithin im Ganzen
auch n Werthe.
Sämmtliche n Wurzeln sind von einander verschieden, weil die
Winkel
2 7r 4 ti 6 n (n — 1) n Q C |gj. ( n — 2) 7t
n ; n } n 7 n n
alle von einander verschieden und kleiner als n sind.
Die Formel liefert aber auch nicht mehr Werthe als n. Denn
wenn Ti negativ genommen wird, werden die beiden Werthe in
2 Jen , . 'Hin ^ r
cos h sm y -
n — n r
nicht verändert, sondern nur vertauscht. Ebenso wenn Je > n
genommen wird, so ist dies gleichbedeutend damit, dass man ein
Vielfaches von 2n zu einem der Winkel
2 n 4 n 6 n
n
ii
11
i
11 — 1 *i n
7t oder —
addirt, wodurch weder der Werth des Cosinus noch der des Sinus