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Erster Abschnitt. Allgemeine Eigenschaften. II.
Beweis. Da die Wurzeln im Allgemeinen verschieden sind,
so kann der Ausdruck X oder (x — x x ) X 1 nur dann durch die
Substitution von x — x 2 gleich Null werden, wenn X L = 0 ist.
Da ferner x — x 2 kein Factor von x — x x ist, so muss es ein
Factor des Quotienten X x sein; also x 2 eine Wurzel von X x = 0.
Durch Division des Quotienten X x erhält man demnach ein Poly
nom vom n — 2 ten Grade:
X 2 = x n ~ 2 + a x x n ~ 3 -f- • • • + ( h x + r i,
welches gleich Null gesetzt eine dritte Wurzel x 3 haben kann und
so fort. Die Bildung der Quotienten numerischer Gleichungen wird
in folgender Weise bewerkstelligt.
Zahlenbeispiel. 3x i — 4x 3 — 14x 2 — 4x -f- 3 = 0. Wur
zeln dieser Gleichung sind x x = — 1, — 1, 3, Man dividire
also zunächst durch x — x x — x -{- 1, dann durch x -f- 1, durch
x — 3 und x —
Schema der Berechnung:
3
— 4
— 14
— 4
— 1
3
— 7
— 7
+ 3
— 1
3
— 10
+ 3
(0)
+ 3
3
— 1
(0)
+ i
3
(0)
Die einzelnen Quotienten der Division sind also:
X x = 3x 3 — Ix 2 — Ix + 3
X 2 = 3x 2 — lOx +3
X 3 — 3x — 1
X x = 3.
§ 4. Die complexen Wurzeln und die trinomiscken Factoren.
Lehrsatz. Ist x = a -j- /?]/•— 1 eine complexe Wurzel der
Gleichung X — 0, so ist auch der conjugirte Werth a — ß ]/— 1
eine Wurzel, und das Polynom X durch den trinomischen Factor
a 2 — 2a£ + O 2 -f ß 2 ) == (x — a — ß ]/^T) (x — a + ß V^l)
ohne Rest theilbar.
Wenn man nämlich für x zunächst den ersteren Werth a ßi
in die Function X einsetzt, so erhält man nach Vereinigung der
reellen und imaginären Glieder eine Gleichung von der Form: