§ 199. Methode von Ferrari.
541
dieses Pofynoms in zwei Quadrate. Zu dem Ende transformire
man die Gleichung in
X 4 -f- 2px 2 -j- p 2 = px 2 — qx — r -f- p 2 ,
oder
(;X 2 + p) 2 = P% 2 qx p 2 — r .
Um auch die rechte Seite in das Quadrat eines Binoms zu
verwandeln, fügt Ferrari zu der Seite des Quadrates auf der
linken Seite eine neue Unbekannte y hinzu, wodurch die Gleichung
übergeht in
(x 2 + P -f y) 2 = (p + 2y)x 2 — 9x -f (p 2 — r + 2py -f if) .
Nun wird y so bestimmt, dass die rechte Seite ein Quadrat
bildet. Dies ist aber der Fall, wenn
40 + 2y)(p 2 — r + 2py + y 2 ) = q 2
gemacht wird. Die Bestimmung von y ist so abhängig gemacht
von der Auflösung einer kubischen Resolvente.
Setzt man zur Vereinfachung y -\-~p — 8, so erhält man
4(2^ — p)(z 2 — r) == q 2 ,
oder entwickelt die Resolvente XII:
z b — — pz 2 — rz -1- (4pr — q 2 ) — 0 .
Ist hieraus eine Wurzel z i berechnet (die Gleichung hat min
destens eine reelle Wurzel), so findet man die Wurzel der vor
gelegten Gleichung aus der quadratischen
x 2 + z = xV2z — r — 4 / (1 :-- •
2 y2e — r
Die Vorschrift, welche Cardano zur Auflösung der von
Giovanno Colla vorgelegten Aufgabe: „Die Zahl 10 in drei Theile
zu theilen, welche eine geometrische Progression bilden und von
welchen das Product aus dem ersten in den zweiten 6 ausmache“
gibt, lautet im 39. Kap. seiner Algebra folgendermassen:
Quaestio Y.
Exemplum: — — — — — — — — — —
Poneo igitur mediam I. propositionem, prima erit et
tertia erit * cubi, quare haec aequantur 10*). Ducendo omnia
: ) Das mittlere Glied der Progression sei x, dann ist