§ 356. Methode von Euclid und Omar.
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x 2 + mx -j- n — 0
reduciren. Werden diese Ausdrücke planimetrisch aufgefasst, wie
solches bei Euclides und Omar der Fall ist, so müssen zur Ver
meidung einer Absurdität die einzelnen Tbeile homogen, also m
eine Linie, n eine Fläche darstellen, welche sich durch b 2 aus-
driicken lässt. Auch kann, falls n eine Linie vorstellt, na statt n
gesetzt werden, wo a die Längeneinheit bezeichnet. Das Rechteck
na lässt sich aber immer in ein Quadrat b 2 verwandeln.
Da es sich in den planimetrischen Constructionen des Euclides
und den algebraischen Auswerthungen unbekannter Grössen der
Araber nur um positive Werthe jener handelt, so schliessen diese
Untersuchungen den ersten der vier Fälle, nämlich
x 2 -f- mx + n — 0
zunächst von den übrigen aus, und es bleiben drei, welche von
Euclides unter den Formen von Rechtecken
I. x(a — x) — b 2 ,
II. x (a -f- x) = b 2 ,
III. x(x — a) = b 2 ,
von Omar unter den drei Formen
I. x 2 -j- ax — b,
II. x 2 -f- a —bx,
III. ax -f- b = x 2
behandelt werden. Da sich Omar in seinen geometrischen Con
structionen auf die des Euclides beruft, so beschränken wir uns
darauf, die betreffenden Sätze und Aufgaben des Letzteren, welche
sich allgemein auf Parallelogramme beziehen, auf die vorgelegten
drei Probleme in dieser speciellen Form anzuwenden. Es wird sich
empfehlen, den Text möglichst wörtlich wiederzugeben.
1) Element lib. VI. prop. 27. Lehrsatz: Von allen an einer
gegebenen Geraden a entworfenen Parallelogrammen, deren Er
gänzungen dem Parallelogramme auf der halben Linie ähnlich sind
und ähnlich gelegen, ist das seiner Ergänzung ähnliche Parallelo
gramm auf der halben Geraden ein Maximum*).
Specialisirung**). Von allen Rechtecken AM (Fig. 30),
*) Dieser Satz enthält, wie man leicht sieht, die Determination der
Realität der Wurzeln des Falles I.
**) Die hinzugefügten Specialisirungen sind implicite in den Sätzen und
Aufgaben des Euclid enthalten.
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