22. Allgemeine Formeln für die Hauptkrümmungsradien. 97
Kommereil, Theorie der Eaumkurven. I.
Dieser schöne Satz ist das Analogon zu dem Satz
über die Krümmung der Raumkurven (§ 3, Schluß); an
Stelle des Linienelements dort tritt hier das Flächen
element. Daß in der Tat das Verhältnis des sphärischen
Bildes eines Plächenelements zu diesem Flächenelement selbst
ein Maß für die Krümmung der Fläche abgibt, ist, auch ab
gesehen von der Analogie mit den Kurven, leicht einzu
sehen: je stärker das Flächenelement dJ gekrümmt ist, desto
mehr werden die Randnormalen desselben in ihrer Richtung
voneinander abweichen, desto größer wird also das sphärische
Bild dJ n , und damit auch das Verhältnis oder das Pro-
dJ
dukt
'o>
1
rji;
Damit ist die in § 18, S. 77 zunächst ohne weitere
Begründung eingeführte Bezeichnung „Krümmungsmaß“ für
das Produkt als berechtigt erwiesen.
Wir kehren nun zur Bestimmung der Hauptkrümmungs
radien zurück, die, wie schon bemerkt, mit Hilfe der Gleichun
gen (4) geschieht. Führen wir dort für da, dh, de ihre Werte
aus § 20, (5) ein, so erhalten wir drei in dx, dy, dz lineare
und homogene Gleichungen. Durch Elimination dieser drei
für R
8a 1
da
da
dx + R
dy
dz
dh
dh 1
dh
(8)
dx
r y + B
dz
d c
de
de
dx
dy
dz +
oder nach Potenzen von = geordnet
Jtl
1
h k
(8 a)
R d ~
~R + R
-\-l —
R
0,
Die Koeffizienten h, k, l sind hierbei noch aus (8) zu be
stimmen. Zunächst ist offenbar l die in § 20, (11) auf
tretende Determinante; also ist l = 0. Die Gleichung (8a) redu
ziert sich also nach Weglassung des Faktors 4 auf
R