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I. Abschnitt. Die Raumkurven.
nebst den analogen Gleichungen, die aus dieser durch cyk-
lische Vertauschung hervorgehen. Quadriert man diese drei
Gleichungen, so folgt aus (4)
(5)
dt 2
t7 2 r 4
ds 10 *
Beim Radizieren ist nun noch eine Entscheidung über
das Vorzeichen zu treffen. Während nämlich der Kontingenz
winkel dt (und damit der Krümmungsradius r) als wesentlich
positiv angesehen werden konnte, ist dies beim Torsions
winkel nicht mehr der Fall. Denn für das konsekutive
Bogenelement P'P" sind ja zu PP' unendlich viele Lagen mög
lich, die einen Kegel mit dem erzeugenden Winkel dt bilden;
man kann also nicht von einem Vorzeichen dieses Winkels
sprechen. Für die konsekutive Schmiegungsebene dagegen
sind nur zwei Lagen möglich, je nachdem sie gegen die
vorangehende um das beiden gemeinsame Bogenelement {P' P")
im einen oder andern Sinne um den Winkel dx gedreht ist.
Diese beiden Drehungsrichtungen sind durch das Vorzeichen
zu unterscheiden, und wir rechnen den Torsionswinkel dx
|und damit auch die Torsion —j positiv, wenn die zweite
Schmiegimgsebene gegen die erste, in der positiven Tan-
gentenrichtung gesehen, im Sinne des Uhrzeigers gedreht
erscheint, im andern Fall als negativ. In Fig, 5 z. B. ist
dx positiv. Zufolge dieser Festsetzung ist, wie sich im
folgenden Paragraphen zeigen wird, bei der Radizierung von
(5) das negative Zeichen zu wählen, und es ist also schließlich
(6)
1
Q
dx
ds
r 2
ds n
dx dy ds
d 2 x d 2 y (Pz
d 3 x d 3 y d 3 s
wo noch der Wert von r 2 aus § 3, (9) zu entnehmen ist.
Die Gleichung ='^ läßt sich in ganz analoger Weise
mit Hilfe der sphärischen Abbildung geometrisch deuten,
1 eilt
wie dies am Schluß von § 3 für die Gleichung — = ^ ge
schah. Erzeugt man nämlich, wie dort mittels der Tan
genten, so jetzt mittels der Binormalen ein sphärisches