170 II- Abschnitt. Spezielle Flächen. Strahlensysteme.
gehen, so gehen alle Kugeln dieser Schar durch das Bild
der Kegelachse, d. h. den Kreis, der über dem Abstand der
Knotenpunkte als Durchmesser in der XX-Ebene beschrieben
wird. Diese Kugelschar schneidet die Cyclide überall
orthogonal.
Die zweite Schar von Krümmungslinien — eben
falls Kreise — wird aus der Cyclide durch die zweite Schar
von Kugeln, die Bilder der konzentrischen Kugeln, aus
geschnitten. Die Mittelpunkte dieser Kugeln liegen alle auf
der X-Achse. Da die zweite Kugelschar die erste Kreis
schar allenthalben orthogonal schneidet, so erhält man die
zweite Kreisschar am einfachsten auf folgende Weise: Man
nehme auf der X-Achse einen beliebigen Punkt P außer
halb der Knotenpunkte an und ziehe an sämtliche Kreise
der ersten Schar die Tangenten; der Ort der Berührungs
punkte gibt zwei Kreise der zweiten Schar.
Wir bemerken noch, daß durch jeden Kreis der ersten
Schar eine Kugel geht, welche die Cyclide längs jenes Kreises
berührt: es ist die Transformierte der Tangentialebene des
Kegels, deren Berührungsmantellinie jenem Kreis entspricht.
Ebenso geht durch jeden Kreis der zweiten Schar eine
Kugel, welche die Cyclide längs dieses Kreises berührt:
diese Kugeln sind die Bilder der Kugeln, welche den Kegel
oder drei Tangentialebenen desselben berühren. Die Cyclide
kann also auf zwei Arten als Enveloppe von Kugeln erzeugt
werden.
Endlich geht aus dem Gesagten hervor, daß die XZ-
und die X T-Ebene sowie die Ebene senkrecht zur X-Achse
durch die Mitte der Knotenpunkte für die Cyclide Symmetrie
ebenen sind.
6. Strahlensysteme.
§ 37. Definition. Formeln für Strahlensy steine.
Mit der Theorie der Oberflächen ist eng verknüpft die
Geometrie der Strahlensysteme, die wir hauptsächlich
Kummer verdanken.
Unter einem Strahlensystem oder einer Strahlen
kongruenz versteht man die Gesamtheit von oo 2 Strahlen
im Raume, die so verteilt sind, daß durch jeden Eaumpunkt