§ 6. Anwendung auf Rotations- und Schraubenflächen. 33
(10)
f"{u)
f'{u)
Bl {l + f'iufY 12 ’ B 2 u {i + f{uY) lh
Dabei ist B L der Hauptkrümmungsradius für die Haupt-
krümmungsrichtung dv = 0 (Meridian); aus (10) folgt nun
leicht der a. a. O. erwähnte Satz:
Satz 4. Auf jeder Rotationsfläche ist der eine
Hauptkrümmungsradius gleich dem Krümmungs
radius der Meridiankurve, der andere gleich dem
Stück der Flächennormale bis zur Rotationsachse.
Daraus ergibt sich
Zusatz. Liegt das Krümmungszentrum eines
Punktes der Meridiankurve auf der Rotationsachse,
so sind die Punkte des zugehörigen Parallelkreises
Kreispunkte.
Wir suchen noch die Gleichung der parabolischen
Kurve auf der Fläche; dieselbe ist nach § 3, (16) in unse
rem Falle
u • f'(u) • f '{u) = 0.
Diese Gleichung kann auf dreierlei Weise erfüllt sein,
nämlich 1) durch u = 0; 2) durch f'(u) = 0; 3) durch f"(u) = 0.
Ln ersten Fall schneidet die Kurve die Rotationsachse,
hierdurch entsteht ein Knotenpunkt [K in Fig. 19), der der
parabolischen Kurve angehört. Im zweiten Falle ist die
Meridiantangente senkrecht zur Rotationsachse; der zuge
hörige Parallelkreis ist ein Zweig der parabolischen Kurve.
Im dritten Palle hat die Meridiankurve einen Wendepunkt;
die Parallelkreise aller Wendepunkte (z. B. IFIP in Fig, 19)
der Meridiankurve sind also ebenfalls Zweige der para
bolischen Kurve.
Von besonderer Wichtigkeit sind die Formeln (10) für
die Aufgaben, Rotationsflächen zu bestimmen, deren Haupt
krümmungsradien durch eine Relation von der Form
F{B v B 2 ) = 0 verbunden sind. Setzt man hier für B 1 und
Ii 2 aus (10) die Werte ein, so erhält man durch Integration
f{u) und damit nach (1) die Rotationsfläche. Für die
Flächentheorie besonders wichtig sind folgende Fälle (vgl.
Bd. I, § 28, Aufg. 27 u. 28):
1) 4 + 4 = 0;
d. h. eine Rotationsfläche von kon-
E x 1 B 2
stanter mittlerer Krümmung gleich Null (sogenamite
Kommereil, Theorie der Raumkurven. II. 3