46 I. Abschnitt. Untersuchung von Flächen in Parameterform.
Analytisch ergibt sich die Zuordnung der Minimal
linien am einfachsten dadurch, daß wir auf S wie auf S x
die Minimallinien zu Parameterkurven wählen. Die Linien
elemente ds und ds x haben dann die Form
(1) ds 2 = A 2 dadß, ds\ = l\da 1 dß x .
Setzt man nun
(2) a = F (%), ß = I\ {ßßj,
oder auch
(3) a = F (ß x ), ß = F 1 {a l ),
so sind durch das System der Gleichungen (2) oder (3) die
beiden Flächen konform aufeinander bezogen. Denn jedem
Punkt (a x , ß x ) auf S x ist dann durch (2) oder (3) ein Punkt
(a, ß) auf S zugeordnet, und den Minimallinien von S x
[a x = konst.; ß x =konst.) entsprechen die Minimallinien von S
(a = konst.; ß = konst.). Die Gleichungen (2) oder (3) ver
mitteln daher eine konforme Abbildung, und zwar offenbar
die allgemeinste. Da a x und ß x konjugiert imaginär sind,
so müssen, falls die Abbildung reell sein soll, die will
kürlichen Punktionen F und F x konjugiert sein. Eine
reelle konforme Abbildung ist also definiert durch die
Gleichungen (2) oder (3), wo F und F x konjugierte Funk
tionen sind.
Wir behandeln nun das Problem im Sinne von Gauß.
Die Koordinaten x, y, z eines Punktes P (vgl. Fig. 21)
der Fläche S seien Funktionen zweier Parameter u und v;
ebenso seien die Koordinaten x x , y x , z x eines Punktes 1\
der Fläche S x Funktionen zweier Parameter u x und v x .