§. 92.
Die Idee der Zerlegung ist durch die Betrach
tung der von Ebnen begränzten Körper hervorgebracht
worden. Alle Oberflächen der Körper dieser Art
können zerlegt werden; es herrschen indessen in die
ser Rücksicht Verschiedenheiten/ die wir näher erör
tern wollen.
Betrachtet man eine Pyramide, indem man von
ihrer Basis abstrahirt, so wird man leicht einsehen,
daß die Zerlegung in der Ebne einer ihrer Seiten
flächen geschehen kann, und daß durch dieses Mit
tel die andern neben dieser zu liegen kommen wer
den, ohne daß zwischen ihnen irgend ein leerer
Raum, irgend eine Aufhebung der Stetigkeit anzu
treffen ist. Dasselbe gilt auch von Prismen, wenn
man von ihren Grundflächen abstrahirt; und dieses
muß man immer thun; denn die Grundflächen eines
Prisma oder die einer Pyramide sind nichts anders
als Gränzen, welche die Imagination oder das Be
dürfniß unbegränzten Körpern setzen.
Wendet man diese Betrachtungen auf einen an
dern z. B. auf einen zwanzigeckigten oder auf einen
zwölfeckigten Körper an, so wird man leicht einse
hen, daß dieses bey ihnen nicht der Fall ist, und
daß zwischen den verschiedenen Theilen ihrer Zerle,
gung leere Räume anzutreffen sind.
Allein die Prismen und die Pyramiden sind nicht
die einzigen, deren Oberflache sich ohne Auflösung
der Continuitat zerlegen lassen: sondern der Begriff
der Zerlegung zeigt, daß sie statt haben muß, so