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Ebne nimmt. Wenn das Auge alsdann hinter der
Tafel ist, so hat es seine horizontale Projection in
O'; die des vorgelegten Punctes ist in P', und p
ist die Perspective dieses Punctes.
§. ii6. Anmerkung.
Wenn der darzustellende Gegenstand von gera
den Linien und von Ebnen begränzt wäre, so würde
man sein Bild construiren, indem man die Perspec
tiven der Scheitel der ihn begränzenden körperlichen
Ecken suchte; und man wird in dieser Absicht nur
das eben angezeigte Verfahren zu wiederholen ha
ben. Zwey Puncte bestimmen eine gerade Linie,
und die Flächen des vorgelegten Gegenstandes wer
den von einer gewissen Anzahl Linien gebildet seyn.
Wenn der Gegenstand von krummen Oberflä
chen begränzt ist, Fig. 78. so bietet sich kein faß
licher Punct dar, um seine Form zu bestimmen; man
muß alsdann vorläufig seinen perspektivischen Um
fang finden.
Der perspectivische Umfang ist nichts anders,
als die Curve, welche in einem Körper die sichtba
ren Theile von den unsichtbaren absondert; und er
ist offenbar durch alle die Puncte gebildet, in denen
die Gesichtsstrahlcn die Oberfläche des Körpers nur
berühren. Denkt man sich eine Kegelfläche, deren
Scheitel im Auge liegt, und welche den vorgelegten
Körper dergestalt umgiebt, daß sie ihn berührt, so
werden die Berührungscurven genau die des schein
baren Umfangs seyn.