Full text: Weitere Ausführung zu Lacroix's Geometrie oder Versuch einer Geometrie über die ebnen und krummen Oberflächen, nebst Anfangsgründen der Perspektive zum besondern Gebrauch für Architekten, und für die ausübenden Meßkünstler überhaupt

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worin die vorgelegte, und eine ihr durchs Auge pa§ 
rallel geführte Gerade die Tafel schneiden. 
§. i2o. Erster Zusatz. 
Aus dem Vorhergehenden folgt, daß die Per 
spectiven so vieler parallelen Linien als man will, 
alle einander in einem und demselben Puncte der 
Tafel schneiden. Dieser Punct wird in den Lehrbü- 
chern der Perspective der Accidentalpunct genannt. 
Denn durchs Auge kann nur eine einzige allen 
diesen parallele Linie geführt werden, und ihre Per 
spectiven müssen nothwendigerweise durch den Punct 
gehen, worin sie die Tafel trifft. 
§. i2i. Zweyter Zusatz. 
Wenn die vorgelegten Linien der Tafel parallel 
wären, so würde die durchs Auge geführte Gerade 
OO 1 die Tafel nicht treffen, und die Perspectiven 
würden folglich einander parallel seyn. 
Man kann sich von der Wahrheit dieses Satzes 
durch folgende Schlüsse a priori überzeugen. Da 
die beyden vorgelegten Geraden einander parallel 
sind, so werden die aus allen von den verschiedenen 
Puncten dieser Linien nach dem Auge gezogenen 
Strahlen gebildeten Ebnen, nothwendigerweise ihren 
Durchschnitt eben diesen Linien, und folglich der Ta 
fel parallel haben. Da nun die Perspectiven einan 
der nur in dem diesem Durchschnitte und der Tafel 
gemeinschaftlichen Punct schneiden können, so werden 
sie einander parallel seyn.
	        
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