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§. 122. Dritter Zusatz.
Hieraus ergiebt sich eine sehr einfache Methode,
Linien und Puncte in Perspective zu setzen.
Man falle Fig. 81 vom Attge auf die Tafel die
senkrechte 00"; so wird der Punct O" in welchem
sie letzter» schneidet, der Augenpuncr genannt. Aus
dem Vorhergehenden folgt, daß alle Perspectiven
der auf der Tafel senkrechten Linien in diesem Puncte
zusammen treffen müssen.
Man projicire also den vorgelegten Punct P
auf die Tafel, welche wir vertikal annehmen, so wird
der Punct P", wohin diese Projectton fällt, derje^
nige seyn, worin die vom vorgelegten Punct auf die
Tafel geführte senkrechte dieselbe schneidet; und die
Perspective dieser Geraden wird P"0" seyn.
Man ziehe alSdann P'M unter einem halben
rechten Winkel gegen AB geneigt; diese Projectio-
nen einer durch den Punct P gegen die Tafel unter
diesem Winkel horizontal geführten Linie, und ihr
Durchschnitt mit dieser Ebne werden im Punctes!"
statt haben, welcher in der der P'P gleichen Höhe
IM" liegt. Nimmt man indessen auf der der AB
parallelen O"v" eine dem Abstande des Auges von
der Tafel gleiche Größe 0"D", so ist leicht einzu
sehen, daß die Linie OD" allen denen parallel seyn
würde, welche man nach der Richtung von MP'
unter einem Winkel von 450 gegen die Tafel führen
würde; mithin müssen die Perspectiven dieser Linien
sich alle im Puncte D" schneiden. Nachdem man
dann gezogen hat, muß diese Gerade die
Per-