Kapitel XIX.
Projective Geometrie der mehrdimensionalen Räume.
§ 1. Allgemeines. Lineare Mannigfaltigkeiten.
Projective und metrische Relationen. Homographische
Correspondenzen.
Wenn n Variable x 2i . . ., x n gegeben sind, so ist jede
Gruppe von speciellen (reellen oder auch complexen) Werthen
dieser Variablen ein Element (Punkt) eines Baums von n Dimen
sionen, eines Hyperraums, den wir mit B n bezeichnen wollen.
Statt n Variable kann man auch n -J- 1 und die Ver
hältnisse von n dieser Variabein zur letzten betrachten ; der
Punkt des B n wird durch die Wertbe dieser Verhältnisse be
stimmt, und die entsprechenden Wertke der n -j- 1 Variabein
kann man die homogenen Coordinaten des Punkts nennen; sie
können alle möglichen Wertbe annebmen, nur dürfen sie nicht
sämmtlich Null sein.
Eine homogene lineare Gleichung zwischen diesen homogenen
Coordinaten definirt eine lineare im B n enthaltene Mannigfal
tigkeit ^ welche man eine n— 1 - dimensionale Ebene jB«_i im
B n , oder, wie die Franzosen und Italiener sagen, Hyper ebene
nennt. Der Baum B n enthält oo n solche Ebenen, wie er oc"
Funkte enthält.
Die Ebene E n _i und der Punkt können als zueinander
duale Elemente des Raums B n angesehen werden; jene kann
man sich aus Punkten, diesen dual aus Ebenen zusammen
gesetzt denken.
Zu homogenen Coordinaten einer E n — i kann man die n -(- 1
Coefficienten ihrer Gleichung nehmen.
Die Gesammtheit der Punkte, deren Coordinaten zwei
linearen Gleichungen genügen, bildet eine Mannigfaltigkeit von
n — 2 Dimensionen, die man n — 2 - dimensionale Ebene E n ^ 2
nennt; die Italiener sagen bipiano ; die durch k lineare Glei-
Pascal, Repertorium. II. 37