IX
steige. Diese Behauptung aber ist grundfalsch, und beruht
darauf, daß diejenigen, welche sie machten, nur Bruchstücke,
nicht aber das Ganze kennen lernten, oder zu bequem waren,
mit dem Ganzen sich bekannt zu machen, also auch kein
gültiges Urtheil fällen können. Allerdings ist es wahr, daß
man es in keiner Wissenschaft, am wenigsten in solchen,
wo die Verstandeskräfte wirksam seyn müssen, ohne Selbst-
thätigkeit und eigenes Nachdenken zu einiger Fertigkeit bringt;
allein die Arithmetik hat in ihrem ganzen Umfange keine
solche Hohe, die für ein gewöhnliches Menschenkind nicht zu
ersteigen wäre. Wer es in dem unendlichen Gebiethe mensch
licher Fähigkeiten vorwärts bringen will, dem rufe ich nur
den herrlichen Spruch eines alten geistlichen Schriftstellers
zu : Tantum prosicies; quantum tibi ipsi vim intuleris;
denn wer nur ernstlich will, der kann auch!
Wer aber schon über mathematische Zeichen, über den
Nahmen Decimalen u. d. gl. erschrickt, und dasjenige für
gelehrte Spitzfindigkeit hält, was nicht in den Kreis seiner
Kurzsichtigkeit fällt, mag immerhin bey dem bleiben, was
ihm besser dünkt.
Ich denke das Feld der kaufmännischen Literatur noch
weiter zu bearbeiten, und richtete mein Augenmerk zunächst
auf die Buchhaltungswissenschaft und Schönfchreibekunst,
und habe hierüber zwey Manuscripte zum Drucke vorbereitet.
Ein bündiger Rechner, ein gewandter Buchführer und ge
läufiger Schönschreiber muß das Individuum seyn, welches
auf kaufmännische Bildung Einspruch macht. Über das erste