4o5
Erläuterung zu dem Hamburger Conto -Corrent Nr. i.
Diese Art ist von der Wiener Methode wenig verschieden. Man
kann zur Bestimmung der Interessentage die Tafel der Tage be
nützen (siehe dieselbe, Seite 382 und383); man braucht nur die
Lage aufzusuchen, und sie mit 3o zu dividiren, um Monathe
und Tage zu erhalten. Der Hamburger rechnet hier vom ersten
Jänner bis letzren December 35g Tage, also kommt bey allen
Posten i Tag weniger, als die Tafel angibt. — Bey Waren
posten aber muß man 2 Monathe von der Zeit abziehen, weil
die Hamburger gewöhnlich auf 2 Monathe Zeit verkaufen. Z. B.
die Waarenpost, worüber am 12. März Rechnung ertheilt wurde,
ist erst am 12. May fällig, also zählt man 7 Monathe, 18 Tage,
nicht 9 Monathe 18 Tage. Alle übrigen Posten sind solche, die
aus der Kassa am selbigen Tage flössen, wo sie im Conto-Cor-
rent aufgeführt sind.
Die Sensarie ist bloß von den Tratten berechnet, die der
Hamburger auf den Wiener in Gulden C. M. ausstellte, und auf
der Hamburger Börse in Banko Mark umsetzte. Die Berechnung
der Provision, für die Zahlung derjenigen Tratten, die für Rech
nung des Wieners aufden Hamburger ausgestellt wurden, ist aber
hier unterblieben, was oft ein Kaufmann dem andern zu Gefallen
thut, der ihm durch anderwärtige Aufträge einen Gewinn verschafft,
wie hier aus den Affecuranz-, Speditions- und Waaren-Posten
ersichtlich ist, daß der Wiener dem Hamburger zu gewinnen gab»