der contant zahlt. Für diese Monathe aber begehrt er einen
Abzug, der gewöhnlich 1 betragt. Das ist gerade 6 § Interesse
jährlich, und so viel ist auch daS kaufmännische Interesse. In
Wien versteht man unter Contant gewöhnlich die prompte oder
sogleiche Zahlung bey Empfang der gekauften Waare. Der
Sconto ist nichts anderes, als der bereits erklärte Discont oder
Escompte. Wer nähmlich früher zahlt, als er sollte, genießt
den Abzug des Disconts. Daß dieser Discont nicht immer derselbe,
sondern bald mehr bald weniger ist, wurde bereits gesagt (§.354).
Hier kommt es aber auch auf die Willkür des Kaufmanns an;
wer gut bey Kassa ist, wird sich weniger Sconto abziehen lassen,
als der, welcher Mangel daran hat, und obendrein dringende
Zahlungen zu leisten hat.
Berechnungsart dieser Abzüge.
tz. 3k>4- Ist der Sconto pr. anno gegeben, so wird er be
rechnet wie ein Wechselbrief, der escomptirt wird. Ist er aber
Procentweise gegeben, wie die contante Zahlung und prompte
Zahlung, so wird mit den Procenten multiplicier, und das Pro
dukt durch »oo dividirt. Wenn Sconto und prompte Zahlung
zugleich vorkommen, so muß eher der Sconto berechnet und ab
gezogen werden, um die contante Bezahlung zu erhalten; von
dieser wird erst der Abzug wegen prompter Zahlung berechnet;
zu diesen kommt die Sensarie und Spesen; von der Summe wird
erst die Kommission berechnet; die Summe ist der Betrag der
Rechnung.
Z. B. in Amsterdam wurden für Rechnung eines Wieners
5s Ballen Domingo-Kaffee gekauft, sie wagen Brutto 7114
Pf., Tara3^, das Nettopfund kostet »5 ^ Stüber, Sconto
Contante-Zahlung 2^, prompte Zahlung ȣ, verschiedene Spe
sen und Sensarie 62 fl. 19 Stüber, Kommission was hat
der Wiener sogleich zu bezahlen?
Anmerkung. Diese verschiedenen Abzüge findet man in
holländischen Rechnungen nie ausdrücklich genannt, sondern nur
die Proeente bemerkt. Hier folgt die Rechnung ganz nach der
holländischen Form.