Full text: enthaltend: die Lehre von allen Arten Münz- und Wechselrechnungen, die Wechselkurssysteme der vorzüglichsten Handelsplätze, eine Abhandlung über die österreichischen Staatspapiere und deren Berechnung, die Maaren-Kalkulationen, die Lehre von den Logarithmen und ihrer Anwendung, nebst allerei Bemerkungen über Münzen, Maße und Gewichte verschiedener Handelsplätze (Zweiter Band)

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Sechster Abschnitt. 
Wechselrechmmg zwischen ConstanLiuopel und Wien/ 
und umgekehrt. 
§. 26. Constantinopel, die Hauptstadt der Türkei, rechnet 
nach Piastern zu 40 Para, die Kaufleute aber nehmen gewöhnlich 
den Piaster zu 100 Para. Die Wechselkurse, welche Konstan- 
tinopel im Laufe des Februars 1826 notirre, sind folgende: 
Amsterdam, 196 Para für 1 fl. holl. Kur. 
Genua, 78 Para für 1 Lira f. B. 
Livorno, 460 Para für 1 Pezza von 8 Realen in Gold. 
London, 26 Piaster für 1 Livre Sterl. 
Malta 2o3 Para für 1 8cudo di Malta. 
Marseille 92 Para für 1 Frank. 
Odessa, 94 Para für 1 Papier - Rubel. 
Smyrna,.100 Piaster für 100 Piaster (gewöhnlich verliert 
Smyrna 2 % m. 0. w ) 
Wien und Triest, 240 Para für 1 fl. C. M. 
Alle diese Kurse flnd jedoch nur nominal, und nur so lange 
als dauernd zu betrachten, als keine neue Veränderung in der 
Legirung der Gold-und Silbermünze vorgeht. Personen, welche 
sich in diesem Reiche lang aufgehalten haben, versichern mich, 
daß dieses oft geschehe, ohne daß das Publikum hievon von Seite 
der Regierung Kunde bekommt. Die meisten und selbst die neuen 
Schriftsteller sagen oder schreiben vielmehr ihren Vorgängern 
nach, daß die köln. Mark fein Silber für den ausländischen Han 
del zu 26 { Piaster, und für den inländischen Handel zu 38^- 
Piaster ausgemünzt werde. Ich kann aber meine verehrten Leser 
versichern, daß man heut zu Tage in der Türkei von einem derlei 
Münzfüße nichts weiß. Ein noch größeres System der Willkür 
in der Ausprägung der Münzen soll der Pascha von Ägypten 
beobachten, und daher die ägyptischen Piaster gegen die türkischen 
immer verlieren, da sie noch schlechter legirt sind. Mehrere ra- 
gusäische Schiffkapitaine; welche Alerandrien erst gegen Ende des 
verflossenen Jahres 1826 verlaßen hatten, versicherten mich, daß 
der Pascha von Ägypten die Silbermünze, alle aus Kolonnaten 
und österr. Thalern (in welchen Münzsorten alle größern Geschäfte 
abgeschlossen werden) prägen, und ihnen einen solchen Zusatz an 
Kupfer geben lasse, daß die Kolonnate bei ihrer Abreise »6 Piaster 
galt *), also der ägyptische Piaster nur j fl. C. M. zu stehen 
*) Nach einem Mün,'.-Kurszettel aus Alexandrien vom November i8-5 
galten damahls die im Handel lallen della Regina (öfterr. Maria- 
Theresten - Thaler, welche in der Levante sehr gesucht sind) ibPia-
	        
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