Full text: enthaltend: die Lehre von allen Arten Münz- und Wechselrechnungen, die Wechselkurssysteme der vorzüglichsten Handelsplätze, eine Abhandlung über die österreichischen Staatspapiere und deren Berechnung, die Maaren-Kalkulationen, die Lehre von den Logarithmen und ihrer Anwendung, nebst allerei Bemerkungen über Münzen, Maße und Gewichte verschiedener Handelsplätze (Zweiter Band)

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einstimmt. Auf die nähmliche Weise könnte man sich die Kurse 
für die Plätze Amsterdam, Livorno, Paris und Venedig berechnen; 
für 'Amsterdam z. B. von »34 (87—) bis i38 (36fj); bei Li 
vorno uon 55 (209^) luö 60 (lcjifj); bei Paris von 114(263^) 
bis 118 (25.4“); bei Venedig von 98 (58'8) bis io3 (6i’8). 
Es wäre zwecklos, mehr über oder unter das Pari zu gehen, da 
die Kurse nur selten die hier bezeichneten Grenzen überschreiten. 
Ich muß aber gestehen, daß ich allen derlei tabellarischen Erleich- 
terungsmirteln sehr abhold bin, und mich nie derselben bediene. 
Gewöhnlich verträgt man mit dem Aufsuchen mehr Zeit, als der 
geübte Rechner zum wirklichen Rechnen braucht- 
Zweiter Abschnitt. 
Arbitrage-Rechnung in Perzenten. 
$. 162. Bei jeder kaufmännischen Rechnung, welche man 
anstellt um den Gewinn oder Verlust zu erforschen, laßt sich 
dieses nach Perzenten bestimmen. So auch bei der Arbitrage- 
Rechnung. Es läßt sich nähmlich berechnen : wie viel man für 
jedes Hundert Gulden, Thaler, Franken, Lire u. s. w., welche 
man remiltiren will, in Gulden, Thalern, Franken, Lire u. s. w. 
ausgeben mäste; oder: wieviel man für jedes Hundert, das 
man trassiren will, bekommen werde, wenn das Wechselgeschäft 
unter den vorausgesetzten Umstanden wirklich ausgeführt würde. 
Will man dieses perzentweise berechnen, so muß nothwendig ein 
direkter Kurs auf jenen Platz, wohin das Geschäft beabsichtigt 
ist, als bekannt angenommen werden. Ist keiner gegeben, so 
muß ein si'ngirter dessen Stelle vertreten; denn der direkte Kurs 
ist eigentlich das Maß, nach welchem alle übrigen perzentweise 
gefundenen Kurse gemessen werden. Man setzt nähmlich bei dem 
direkten Kurse voraus, daß man genau 100 für 100 geben oder 
e, tpfangen müsse. Die Arbitrage ln Perzenten löst also die Frage: 
wie viel man indirekt zu geben oder zu empfangen habe, wenn 
man direkt 100 für 100 gibt oder empfängt. Die Ausarbeitung 
geschieht mittelst der Kette auf folgende Weise: Wenn man re- 
mittiren will, also schuldig ist, so fängt die Kette mit folgender 
Frage an: wieviel (x) Bezahlung erfordern 100 Schuld? Diese 
100 erhalten die Benennung der Volute des Orteö, wo die Rech- 
nungangestellt wird. In Wien sind es 100 st., in Mailand ,00 
österr. Lire, in Paris roo Franken u. s. w. Diesen Nahmen 
wird natürlich auch die gesuchte Zahl x haben; dann geht man 
mittelst deß direkten Kurses (es mag nun der wirkliche oder der 
fingirte seyn) auf den Ort über, wohin man remittiren oder traf-
	        
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