2 74
und ein Gulden macht die wenigsten Soldi. Alle übrigen Wege
waren schlechter als der direkte; denn überall bekäme der Kreditor
für das loo, das er zu fordern hat, weniger als 100 und 1 fl.
würde überall mehr als 56 Soldi machen. Auch an Zeit gewinnt
er durch das direkte Trassiren, da er seine Tratten sogleich ver
äußern und in bares Geld verwandeln kann.
VII. Beispiel.
Wien ift in Cadix schuldig. Weil Wien keinen
Wechselkurs auf Cadir offen hat, und Cadix keinen auf Wien,
so kann Wien weder dahin remittiren, noch Cadix auf Wien
trassiren. Aber sowohl Cadix als Wien wechseln mit den Plätzen
Amsterdam, Genua, Hamburg und Paris. Der Kreditor in
Wien könnte also die Zahlung in Amsterdam, Genua, Hamburg
oder Paris bewerkstelligen lasten. Die Kurse dieser Plätze auf
Cadix und Wien sind folgende:
-Auf Cadix.
Von Amsterdam 102 dl vlm. für iDuc. di Camb.
» Genua 63a Marav. de pl. für 1 Scudo d'oro di marca
davon 260 = 9907 L. f. b.
» Hamburg 92 dl. vlm. für 1 Duc. di Camb.
» Paris Bo Sols de France für 1 peso de pl.
Auf Wien.
Von Amsterdam auf Wien 34f Stüber,
v Genua auf Wien 63 Soldi.
» Hamburg auf Wien 147 fl.
» Paris auf Wien 264 Centimes.
Frage. Wenn jeder dieser Zwischenplätze 7% Unkosten
rechnet, welche? Weg wird der vortheilhafteste zur Bezahlung der
Cadixer Schuld seyn?
Erste A u ö a r b e i t u n g.
Weil kein direkter Kurs gegeben ist, so muß mau einen fln-
girten dafür annehmen. Um diesen zu bestimmen, nehmen wir
nach dem Beispiel der Plätze Amsterdam und Hamburg einen
Wechsel-Dukaten als feste Valute an und berechnen was er nach
dem Silber-Pari werth wäre. Dieß läßt sich leicht finden, wenn
man weiß, daß eine köln. Mk. f. Silber = 1024 Silber-Realen,
und t Real = 34Maravedis de pl. und 1 Wechs-elDuk. = 375
solche Marav. ist.
x fl. C. M.
34
1027
Man hat also:
376 Marav. depl. (oder 1 Wechsel-Duk.)
1 Silber-Real
20 fl. C. M. (oder 1 köln. Mk. f. Silb.)
— 2 fl. 6-759 kr. C. M.
X