Full text: enthaltend: die Lehre von allen Arten Münz- und Wechselrechnungen, die Wechselkurssysteme der vorzüglichsten Handelsplätze, eine Abhandlung über die österreichischen Staatspapiere und deren Berechnung, die Maaren-Kalkulationen, die Lehre von den Logarithmen und ihrer Anwendung, nebst allerei Bemerkungen über Münzen, Maße und Gewichte verschiedener Handelsplätze (Zweiter Band)

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Fall im Wechsel auf Amsterdam, Augsburg, Frankfurt a. M., 
Hamburg, Leipzig, London, Mailand, Prag, Triest, Venedig. 
Denn bei allen diesen Plätzen bedeuten die Preise Wiener Con 
vention^ Münze. Es ist z. B. für den Nehmer eines Augsburger 
Wechsels bester, 100 fl. Augsburger Kur. mit 98, als mit 98^ fl. 
C. M. zu bezahlen. 
Ir) Wenn aber der Preis der festen Valute ausländisches 
Geld bedeutet, so ist für den Nehmer Vortheil, wenn der Kurs 
durch eine größere Zahl ausgedrückt ist, und Nachtheil, wenn er 
in einer kleineren Zahl dargestellt ist. Nach dem Wiener Wech 
selkurs-System ist dieses der Fall mit den Plätzen Genna, Livorno 
und Neapel. Denn hier bedeuten die Zahlen nicht Conventions 
Geld, sondern italienisches Geld. Offenbar ist es für den Neh 
mer eines Livorneser Wechsels bester, wenn er mit einem Gulden 
C. M. 67, als 56 Solei einkauft. 
B. In Bezug auf den Geber. 
а) Der Geber muß gerade auf die entgegengesetzte Art 
raisonniren, nähmlich: bedeutet der Kurs inländisches Geld, 
dann ist Vortheil, wenn derselbe durch eine größere Zahl aus 
gedrückt wird, und Nachtheil, wenn er durch eine kleinere be 
zeichnet ist. Wenn ich z. B. auf der Wiener Börse einen Ham 
burger Wechsel wegzugeben habe, so ist es offenbar bester für 
200 Mk. Bko., für die ich gestern nur »45 bekommen hatte, heute 
»46 zu bekommen. 
б) Bedeutet aber der Kurs nicht inländisches, sondern frem 
des Geld, dann entsteht für den Geber Vortheil, wenn solcher 
in einer kleinern Zahl ausgedrückt ist, und Nachtheil, wenn er in 
einer größer» notirt ist. Es ist z. B. für den Besitzer von Genueser 
Wechseln vorteilhafter, 63 statt 64 8o1äi f. b. für einen Gulden 
zu verkaufen. 
Berechnung deö Gewinnes und Verlustes. 
§. i65. Um den Gewinn oder Verlust bei veränderten 
Wechselkursen auszumitteln, muß vor allem andern untersucht 
werden, ob die Veränderung Vortheilhast oder nachkheilig ist, 
was sich durch die bloße Ansicht der Kurse entscheiden läßt. Sub- 
trahirt man die kleinere Zahl von der größer», so findet man 
um wie viel die feste Valute theurer oder wohlfeiler geworden ist; 
z. B. wenn der Kurs von Wien auf Amsterdam von »36 in »87 
übergegangen ist, so ist die feste Valute, d. i. 100 Thaler holl. 
Kur., um .1 Thlr. C. M. für den Nehmer theurer geworden. Ge 
wöhnlich aber berechnet man den Vortheil oder Nachtheil in Per
	        
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