Full text: enthaltend: die Lehre von allen Arten Münz- und Wechselrechnungen, die Wechselkurssysteme der vorzüglichsten Handelsplätze, eine Abhandlung über die österreichischen Staatspapiere und deren Berechnung, die Maaren-Kalkulationen, die Lehre von den Logarithmen und ihrer Anwendung, nebst allerei Bemerkungen über Münzen, Maße und Gewichte verschiedener Handelsplätze (Zweiter Band)

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Fünfter Abschnitt. 
Wechsel - Z irkulationö - Rechn ung. 
$, 170. Zuweilen lassen Wechsler eine Summe Geldes 
über verschiedene Platze gehen (zirkuliren), und ziehen dieselbe 
von dem letzten Platze wieder an sich. Man remitrirt nähmlich 
eine gewisse Summe ans irgend einen Platz, und laßt dieselbe 
Summe von da auf einen zweiten, von dem zweiten auf den drit 
ten, u. s. s. remittiren, um sie von dem letzten Platze wieder an 
sich selbst remittiren zu lassen. Ehe der Wechsler ein solches Ge 
schäft unternimmt, muß er kalkuliren, ob ihm daraus Nutzen 
oder Schaden erwachse. Dieses berechnet man mittelst eines Ket 
tensatzes auf folgende Weise: Man nimmt eine beliebige Summe, 
z. B. 100 an, als ob man sie zirkuliren lassen wollte, und geht 
dann mittelst der gegebenen Kurse, jedoch genau nach derselben 
Ordnung, wie sie gegeben sind, von einem Platze ans den andern 
über. Die angegebene Summe streicht man alsdann durch, und 
arbeitet den Kettensatz bis zur Division aus; das heißt, man 
macht die Produkte aller Zahlen links des Striches iind rechts 
desselben. Ist der Dividend größer als der Divisor, so bringt die 
Zirkulation Nutzen. Ist aber der Dividend kleiner als der Divi 
sor, so ist Nachtheil. Bei umgekehrter Ordnung kann aber Vor 
theil entstehen. Denn da auf der einen Seite dasjenige steht, 
was man empfängt, und auf der andern dasjenige, was man 
gibt, so ist immer nur dann Vortheil, wenn die Einnahme die 
Ausgabe übersteigt. Bei dieser Operation kommen aber Unkosten 
vor, welche der Wechsler auf ± °/ 0 für jeden Platz annehmen 
kann. Diese werden zuletzt vom Dividend berechnet. Man di- 
vidirt nähmlich mit 200 in demselben und zieht den Quotienten 
ab, und dieß wiederholt man so oft, als Zwischenplätze vorhanden 
sind. Wäre aber der Divisor dem Dividend fast gleich, oder der 
erste etwa sogar größer, so hat man gar nicht nöthig, die Spesen 
zu kalkuliren, da sich der Nachtheil schon vor der Spesenberech 
nung offenbart, wie folgende Beispiele zeigen: 
I. Beispiel. 
Ein Bankier in Wien will eine gewisse Summe über Mai 
land, Paris, Amsterdam und Hamburg, und von Hamburg nach 
Wien zurück remittiren lassen. Die Kurse sind folgende, als: 
Von Wien auf Mailand 99^-. 
Von Mailand auf Paris 116 L. austr. pr. 100 Franken. 
Von Paris auf Amsterdam 67 dl. vlm. für 3 Franken.
	        
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