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diese Scheinrechnmigen alle Umstande einer wirklichen Rechnung
enthalten, so kann der Kaufmann, welcher eine Kommission er
theilen oder Waaren in Konsignation senden will, einen weit zu-
verläßigeren Kalkül machen, als durch bloße Preisanzeigen mög
lich ist. Man fertiget derlei Conti stritt theils vollkommen abge
schlossen aus, theils laßt man die veränderlichen Umstande, als
z. B. den Preis der Waare, Fracht u. dgl. unausgesetzt, weil
sich der erste oft von einem zum andern Posttage ändern kann.
Es folgen davon nachstehend einige Beyspiele. Um der Selbst-
thätigkeit des Anfängers einen Spielraum zu lassen, dienen diese
Beyspiele gleichsam als Fortsetzung der vorhergehenden Kalkula
tionen, und als Uebungsstücke zur selbstigen Ausfertigung für die
selben.
A. Beispiele von fing irten Ein kaufrechn ungen.
Erstes Beispiel.
Ein Kaufmann in Wien möchte einen Versuch machen, von
Genua Cochenille zu beziehen, weil er benachrichtigt ward, daß
wegen der daselbst angelangten Zufuhren der Preis dieses Artikels
billiger als anderswo seyn soll. Er schreibt also einem Hand-
lungShause in Genua, dasselbe wolle ihm eine fiugirte Rechnung
über ein Fäßchen derlei Waare senden. Das Genueser Handlungs
haus entspricht dem Verlangen des Kaufmannes in Wien durch
folgenden
Conto finto
über eine Süronne silbergraue Cochenille in 1 Fäßchen verpackt
von Genua zu Lande über Mailand und Verona nach Wien ge
sandt, als:
1 Fäßchen wagend:
Brutto 2t!l Rottoli
ab: i » Strick zum wägen
317
zu i5o 108
325 Pf. peso sottile.
5 » für Sack und 1 Pf. Gutgewicht
320 »
iq » Uso-Tara zu ro6
Netto 3oi Pf.. . . .zu 3o^Lire = 9180 8.10 0.
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