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Einheiten die Zahl ausdrückt. Also wird der Bruch, welcher
den Logarithmen von 9 vorstellt, nahe ein Ganzes ausmachen
müssen, weil 9 von 10 nur um eine Einheit verschieden ist. Fer
ner ist es klar, daß die Logarithmen zu den Zahlen von 11 bis
einschließig 99 aus einer Einheit und einem Bruche bestehen müs
sen, welcher Bruch desto großer seyn wird, je mehr die Zahl
sich Ivo nähert. Es wird daher der Logarithme von 99 aus der
Einheit und einem sehr großen Bruche bestehen, da der Loga
rithme von 100 schon 2 Ganze macht. Die Logarithmen von ioi
bis 999 werden zwischen 2 und 3 fallen, das ist aus 2 Ganzen
nebst einem Bruche bestehen, weil 101 größer als 100, und 999
kleiner als 1000 ist. Umgekehrt kann man aus einem Logarithmen
sogleich die Stelle bestimmen, welche die ihm entsprechende Zahl
in der dekadischen Zahlenordnung einnehmen muß. Besteht der
Logarithme aus 0 Ganzen, so wird die ihm entsprechende Zahl
aus bloßen Einern bestehen. Hat der Logarithme Ein Ganzes
bei sich, so wird die ihm entsprechende Zahl aus Einern und Zeh
nern bestehen. Hat der Logarithme zwei Ganze bei sich, so wird
die zu ihm gehörende Zahl aus Einern, Zehnern und Hunderten
bestehen; kurz die einem Logarithmen entsprechende Zahl wird
allzeit um eine Stelle mehr haben, als die Ganzen des Logarith
men Einheiten ausdrücken.
§. 227. Die oben erwähnten Brüche, welche die Logarith
men der Zahlen zwischen 1 und 10 vorstellen, und die zu den
Ganzen der Logarithmen von 10 aufwärts bis 100, 1000 u. s.w.
gehören, hat man nicht in gemeiner Bruchform, sondern in De
zimalgestalt berechnet, weil die Dezimalbrüche für alle arithmeti
schen Operationen weit mehr Bequemlichkeit darbieten. Man hat
sie in ihrer arithmetisch fortschreitenden Ordnung tabellarisch ge
ordnet, daher man eine derlei Sammlung von Logarithmen lo-
garithmische Tafeln nennt. Die Zahlen oder Ganzen,
welche vor dem Dezimalzeichen stehen, nennt man die Kenn
ziffer, die Charakteristik, jene nach demselben aber die
Mantisse, welches Wort aus dem Griechischen entlohnt ist, und
Zugabe heißt. LogarithmischeTafeln gibt eshent zu Tage sehr
viele, jede Nation hat deren mehrerlei. Unter die brauchbar
sten und in Deutschland am meisten verbreiteten gehören die Vega-
schen Tafeln (betitelt: »Logarithmisch-Trigonometrisches Hand
buch vom Freiherrn von Vega«), deren sich auch der Verfasser
dieses Buches bei allen darin vorkommenden Beispielen bedient
hat *). Wer mittelst Logarithmen rechnen will, muß sich natür
*) Auch die seither erschienenen Logarithmentafeln des weiland Herrn