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§. 2o. Eine Zettelbank (auch Zirkulations - Bank genannt) 
ist eine solche Bankanstalt, welche unter Garantie der Regierung 
eines Staates Zettel ausgibt, welche bares Geld vorstellen, und 
als solches umlaufen. Eine solche Bank aber entspricht ihrem 
Zwecke nur so lange, als die in Umlauf gesetzten Zettel oder 
Banknoten zu jeder Stunde ohne Verlust in bares Geld umge 
wandelt werden können. Eine solche Banknote ist wie ein Wech 
sel zu betrachten, welchen die Bank auf sich selbst ausstellt, und 
sich dabei verpflichtet, ihn an den Inhaber auf dessen jedesmahliges 
Verlangen zu bezahlen. Geschieht dieses stets pünktlich, so wird 
man die Papiermünze sogar der Silbermünze vorziehen, weil sie 
sich leichter zählen und transportiren läßt. Diesen Vorzug ge 
nossen bis 1800 die Wiener Bankozettel, und genießen noch heut 
zu Tage die gegenwärtigen Wiener Banknoten. Die älteste 
Zettelbank ist die in Genua unter dem Nahmen St. Georgen- 
Bank bestandene Anstalt. Ihr Entstehen fällt in das Jahr 1409. 
Seit dem Jahre 1746 stellte sie ihre Zahlungen ein, und im 
Jahre 1808 liquidirte sie gänzlich. Nachdem Muster der Genue 
ser-Bank wurde im Jahre 1694 die Bank von England gegrün 
det, welche gegenwärtig die bestfuudirteste und erste Bank der 
Welt ist, und ihren Kredit durch alle Stürme der Zeit unerschüt 
terlich zu behaupten wußte. Es bestehen außer der großen eng 
lischen Bank in London, noch fünf andere oktroirte (charterod) 
Banken in Großbrittanien und Irland, und außerdem über 800 
Privat-Banken, welche aber alle jene Vorrechte nicht genießen, 
wie die große englische Bank. Diese vielen Banken erleichtern 
jm Binnenlande von England den kommerziellen Verkehr unge 
mein, da jeder Kapitalist es bequem findet, sein Geld einer Bank 
anstalt anzuvertrauen. In Kopenhagen und Stockholm besteht 
auch eine Art Zettelbank, aber die Zettel verlieren gegen effektive 
Münze jetzt über 100 Perzent. Einen noch größern Verlust er 
leiden die russischen Banko -Assignationen. Wer sich über Banken 
umständlicher unterrichten will, dem sind die Schriften des 
rühmlich bekannten kaufmännischen Schriftstellers Büsch zn 
empfehlen.