Full text: enthaltend: die Lehre von allen Arten Münz- und Wechselrechnungen, die Wechselkurssysteme der vorzüglichsten Handelsplätze, eine Abhandlung über die österreichischen Staatspapiere und deren Berechnung, die Maaren-Kalkulationen, die Lehre von den Logarithmen und ihrer Anwendung, nebst allerei Bemerkungen über Münzen, Maße und Gewichte verschiedener Handelsplätze (Zweiter Band)

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gewinnsüchtiger Spekulanten, die man nicht immer zu ergründen 
vermag. 
In den folgenden Abschnitten werden die Wechselpreise der 
vorzüglichsten europäischen Plätze angegeben werden. Es ist bei 
denselben mehr das Silber-Pari, als ihr gegenwärtiger Stand 
im Auge behalten worden. — Weil für die österreichische Jugend 
Wien der wichtigste Wechselplatz ist, so fand der Verfasser zweck 
mäßig, mit ihm den Anfang zu machen, und die übrigen Plätze, 
mit welchen Wien wechselt, in ihrer alphabetischen Ordnung fol 
gen zu lasten. 
Dritter Abschnitt. 
Wechselkurse in Wien. 
$. 37. Wien, die Hauptstadt des österreichischen Kaiserthuins, 
hält Buch und Rechnung in Gulden zu 60 Kreuzern zu 4 Pfenni 
gen nach dem Eonventionsfnße. Einige Wechselpreise werden in 
Reichsthalern notirt, davon s Thlr. — 3 fl. Sonst rechnet man 
nach den Groschen zu 3 kr. Dre Thaler sind eine bloße Ideal- 
münze, da es bekanntlich keine wirklich geprägte Thalerstücke, 
welche 14 st« gelten, gibt. Die köln. Mk. fein Silber wird zu 
20 fl. oder i34 Rthlr. ausgeprägt. Das Verhältniß des Goldes 
zu Silber ist gesetzlich wie 15*28 : 1* Das meiste Silbergeld, 
das in Wien in Umlauf ist, sind 20 Kreuzerstücke; daher man 
im Handel allgemein das Conventions-Kurrent-Geld Zwanziger 
nennt, während man sich im Kameralstyl des Ausdruckes Conven 
tions- oder Metallmünze bedient. Auch kömmt im Handel öfter 
der Ausdruck effektive Münze statt Zwanziger oder Conv. M. vor. 
Papiergeld gibt es dreierlei Arten, nähmlich Banknoten, welche 
gegenwärtig dem Conv. Gelde gleich geachtet werden, und die so 
genannte Wiener Währung, worunter man die Einlösungsscheine 
und die Anticipationsscheine versteht, welche aber gegen Conv. 
Geld verlieren; denn 100 fl. C. M. — 25o fl in W. W. Die 
Einlösungs- und Anticipationsscheine zirkuliren jedoch nur in jenen 
Provinzen, welche Oesterreich nach dem Wiener Frieden (seit 
14. Okt. 1809) besaß. In jenen Provinzen aber, welche durch 
den Pariser Frieden von 1814 wieder zugewachsen sind, wurden 
sie nicht in Umlauf gebracht. Die Banknoten kursiren, außer in 
den italienischen Provinzen und in Dalmatien, in allen übrigen 
Theilen der Monarchie, und selbst in der Lombardei und Venedig 
und in Dalmatien werden selbe in den Staatskassen als Conv. 
Münze angenommen. 
II. 
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