Über innere Folgerichtigkeit.
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Vom Stamm B kann man zum Stamm A 0 zurückkehren, indem
man für die Eigenschaft S haben“ einsetzt: ein Student sein, für
„die Eigenschaft T haben“: ein Tag sein; sodann zum Stamm A.
indem man für „im Zusammenhang Z stehen mit einem Tage“ ein
setzt: gefehlt haben an dem Tage. Wenn man jedoch den Stamm B
für sich allein betrachtet, so hat man es nur rein „formal“ mit Aus
sagen über Dinge a, ..., k und p. sowie über einen Zusammenhang Z
und Eigenschaften S und T zu tun. Indem man also von der Fassung
A zur Fassung B aufsteigt, hat man A — so will ich sagen —
„formalisiert“; kehrt man von B zu A zurück, so tritt an die
Stelle des bloß Formalen wieder „Reales“. Ich nenne deshalb B
eine Formalisation von A, A eine Realisation von B
(vgl. S. 37).
Bei dieser Auffassung des Stammes B sind N, a, ..., k, p, Z,
S und T nichts als willkürlich gewählte Zeichen, die gleichsam
dazu dienen, in B Plätze nur zu belegen. Womit die Plätze
besetzt werden, bleibt Vorbehalten; es kann so geschehen, daß B
sich in A verwandelt, aber auch auf andere Art. Werden die im
Grunde „leeren“ Plätze in B auf bestimmte Art besetzt, so sage
ich: B wird „ausgefüllt“; ich nenne B einen leeren Stamm,
A einen ausgefüllten Stamm. Der ausgefüllte Stamm ist eine
Realisation des leeren; der leere Stamm ist eine Formalisation
des ausgefüllten.
Am leeren Stamm B ist es nicht wesentlich, mit welchen Zeichen
die Plätze belegt werden; nur müssen, wo gleiche Zeichen standen,
wieder gleiche stehen, wo verschiedene standen, wieder ver
schiedene. Alles übrige am Stamm ist wesentlich. Ich will das
Wesentliche als das Gerüst des Stammes 1 ) den zum Belegen
benützten Zeichen gegenüberstellen.
Die Nützlichkeit unseres Vorgehens beruht darauf, daß die
Haltbarkeit des Stammes A steht und fällt mit der
Haltbarkeit des Stammes B. Denn genau so, wie sich A
in A 0 und dann in B übertrug, überträgt sich jede Folgerung
aus A in eine Folgerung aus A 0 und dann in eine Folgerung
aus B; ganz dasselbe gilt für den umgekehrten Übergang von B
durch A 0 zu A. Stößt man also auf einen Widerspruch bei den
Schlüssen aus A. so entspricht ihm ein Widerspruch aus B, und
umgekehrt.
An die Stelle der Prüfung des Stammes A setze ich daher
jetzt die Prüfung des Stammes B. Diese vereinfacht sich, wenn
ich folgenden Stamm zuziehe:
x ) Die „Fügemittel“ bei der auf S. 38 eiugeführten Ausdruekaweise.