Allgemeine Sätze über die Functionen m. § 1. 193
multiplicirt das Geschwindigkeitspotential liefert, den Schwin-
gungszustand stehender Wellen darstellt. Man kann sich aber
die letzteren dadurch entstanden denken, dass die vom Er
regungspunkte 0 ausgehenden Wellen mit einem gleichen,
aus dem Unendlichen kommenden und gegen 0 hin conver-
girenden Wellenzuge interferiren; und umgekehrt lassen sieh
die fortschreitenden Wellen aus zwei geeigneten Systemen
stehender Wellen mit um 7 differirenden Phasen zusammen-
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setzen, so dass der gerade erwähnte Unterschied nicht sehr
wesentlich ist. —
In Wirklichkeit kann natürlich eine Schallquelle auch
nicht punktförmig sein, da dann, damit sie eine endliche
Menge Energie aussenden könnte, in diesem Punkte die Ver
dichtung und Verdünnung unendlich gross sein müsste; man
hat sich vielmehr eine solche Schallquelle etwa als eine sehr
kleine Kugel vorzustellen, welche sich periodisch radial zu
sammenzieht und ausdehnt, was auf dasselbe hinauskommt,
als ob innerhalb derselben abwechselnd Luft hinweggenommen
und hinzugefügt würde. In der Ebene hat man an Stelle
dieser Kugel eine kleine Kreisfläche zu setzen. Man kann in
letzterem Falle auch das Problem der schwingenden Membran
zur Deutung des Erregungspunktes heranziehen, indem man
sich vorstellt, dass auf die als starr anzusehende Fläche des
kleinen Kreises eine periodische äussere Druckkraft wirkt;
lässt man den Kreis unendlich klein werden, so muss, damit
die Wirkung endlich bleibt, die Kraft und damit auch die
Verrückung in ihrem Angriffspunkte unendlich gross werden.
Diesen Grenzübergang kann man sich leichter an dem im
I. Theile (§ 2, a) erwähnten statischen Probleme der Biegung
einer gespannten Membran durch daraufgegossene Flüssig
keit veranschaulichen; man sieht dort ohne Weiteres, dass,
wenn q der Radius des kleinen starren Kreises, P die ge-
sammte ausser dem hydrostatischen Drucke auf ihn wirkende
Druckkraft und p die constante Spannung der Membran ist,
P -{- Q*7tsu — — p ■ 2ttq • ^ sein muss, dass also bei
gegebenem endlichem P für unendlich kleines q unendlich
Höckels, Differentialgleichung. 13