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Ueber die Gleichung. Au -f- lt 2 u — 0.
gross wie — oder
° Q
l
, u selbst somit logarithmisch unend-
r
lieb gross wird.
Bei den Problemen der nichtstationären Wärmeleitung
(Erkaltungsproblemen) ist die Deutung der singulären Punkte
insofern nur etwas erzwungen möglich, als man in ihnen
Wärmequellen anzunehmen hat, deren Ergiebigkeit wie eine
Exponentialfunction g—mit der Zeit abnimmt, wodurch
dann eben das zeitliche Gesetz der Temperaturabnahme für
den ganzen Körper gegeben ist, ebenso wie die Periode der
erzwungenen Schwingungen einer Luftmasse oder Membran
durch die Periode des Erregungspunktes. — Dagegen hat
bei der stationären Wärmeströmung in einer ausstrahlenden
Platte (I, § 2, b) ein Punkt, in welchem u logarithmisch un
endlich gross wird, direct die Bedeutung einer constanten
Wärmequelle, gerade wie sonst in der Theorie der statio
nären Wärmeströmung, wenn von der Ausstrahlung abgesehen,
also Am — 0 gesetzt wird.
Im Allgemeinen kann man nach dem Vorstehenden
sagen, dass die singulären Punkte erster Ordnung bei den
Schwingungsproblemen Quellen von Energie (nämlich Punkte,
in denen äussere, unendlich grosse Kräfte während einer
beliebigen endlichen Zeit endliche Arbeit leisten, deren Ge-
sammtbetrag für die Dauer einer Periode jedoch, da es sich
für uns stets um stehende Schwingungen handelt, immer = 0
ist), bei den Wärmeleitungsproblemen Wärmequellen (Punkte,
welche durch Wärmezufuhr stets auf unendlich hoher Tem
peratur erhalten werden) sind. Mit Rücksicht auf diese
physikalische Bedeutung mag es künftig gestattet sein, wenn
die Function u in einem Punkte unendlich gross wie — a log r
oder wie — wird, die Constante a die Intensität dieses singu
lären Punktes erster Ordnung zu nennen.
Die singulären Punkte zweiter Ordnung lassen sich ge
mäss dem früher Gesagten als Doppelquellen deuten, welche
entstehen, wenn zwei einfache Erregungspunkte von den
Intensitäten -f- a und — a einander unendlich nahe rücken,
während zugleich a in demselben Grade unendlich gross