Allgemeine Sätze über die Functionen u. § 4.
solcher, zu dem nur eine Normalfunction gehört (vergl. das
Verfahren von Schwarz zur Herstellung der letzteren, II, § 10),
und da eine Lösung u, die in einem Stück der Ebene bezw.
des Raumes gegeben ist, auch in ihrem Gesammtverlauf voll
ständig bestimmt ist. Demnach kann jede Lösung von
Am -f- k 2 u — 0 durch einen bestimmten Bereich, nämlich
irgend einen ihrer sämmtlichen Elementarbereiche, eharak-
terisirt werden. Berücksichtigt man noch das Stetigkeits-
princip (S. 95) und die S. 167 erwähnte Beziehung der aus
gezeichneten Werthe 7c 2 zu den Dimensionen des zugehörigen
Bereiches, so gelangt man zu dem bemerkenswerthen Satze:
Die Differentialgleichung Au -j- k 2 u — 0 mit gegebenem k
besitzt immer eine und nur eine Lösung, für welche einer ihrer
Elementarbereiche einem beliebig gegebenen Bereiche ähnlich ist.
Diese Lösung wird im Allgemeinen bei analytischer
Fortsetzung keineswegs überall eindeutig und stetig bleiben,
obwohl man unendlich viele Bereiche vorschreiben kann, für
welche dies eintritt. —
c. Sätze über den Schnitt der Nullcurven und Null flächen;
Entwickelung der Functionen u für die Umgebung nicht
singidärer Punkte.
Nach einem von Bankine aufgestellten Satze schneiden
sich zwei Niveauflächen des Newton’schen Potentials recht
winklig, ausser wenn durch ihre Schnittlinie noch mehr
Niveauflächen hindurch gehen, in welchem Falle sich dieselben
alle unter gleichen Winkeln schneiden*). Analoges gilt für die
Niveaulinien des logarithmischen Potentials. — Diese Eigen
schaft der Niveaulinien und -Flächen lässt sich leicht aus
der Entwickelung des Potentials für die Umgebung eines
nicht singulären Punktes ableiten, und auf dem entsprechen
den Wege werde ich nachstehend für die Functionen u den
Satz beweisen:
Wenn n Nulllinien einer Function u in der Ebene durch
*) Maxwell, Electricität und Magnetismus; übersetzt von Wein
stein. I. p. 169—171.
Pockels, Differentialgleichung. 15