Lösung der Randwerthaufgaben. § 1.
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a) wenn diejenigen erzwungenen Schwingungen der in
einem geschlossenen Raume enthaltenen Luftmasse ermittelt wer
den sollen, welche durch eine gegebene periodische Bewegung
der begrenzenden starren Fläche, bezw. im Falle einer Luft-
platte des Randes, erzeugt werden; denn durch die Bewegung
der Wand ist die Normalcomponente der Geschwindigkeit
der anliegenden Lufttheilchen, also auch ^ vorgeschrieben;
b) für ebene Bereiche beim Problem derjenigen unend
lich Meinen Schwingungen einer schweren Flüssigkeit in einem
cylindrischen Gefäss, welche durch gegebene transversale
Schwingungen der cylindrischen Wand hervorgerufen werden.
c) Bei einer Membran müsste man die Neigungen der
Randelemente gegen die Ebene des Randes als gegeben an
nehmen und zwar als periodische Functionen der Zeit beim
Schwingungsproblem, als constant bei dem oben unter I, b
erwähnten statischen Problem.
III. Für die dritte Randwerthaufgabe gestatten nur
die Wärmeprobleme eine einfache anschauliche physikalische
Deutung.
a) Bei der nichtstationären Wärmeleitung in einem be
liebigen Körper würde dieselbe anftreten, wenn der Körper,
wie unter I, c erläutert, von einem nach dem Newton’schen
Gesetze erkaltenden Medium umgeben ist, wenn aber seine
Oberfläche nicht jederzeit die Temperatur des letzteren be
sitzt, sondern durch sie hindurch ein Wärmeaustausch durch
„äussere Leitung" oder Strahlung stattfindet; dann muss
nämlich, falls TJe~die Temperatur des umgebenden Me
diums ist, diejenige in dem betrachteten Körper ebenfalls
durch einen Ausdruck ue~ a ' lk b t dargestellt sein, und an der
Grenzfläche die Beziehung h(u — TJ) -f-
d(ü—ü)
du
dn
— 0 bestehen,
so dass in der That hü -b ^ einer gegebenen Function gleich
sein muss.
b) Bei dem Problem der stationären Wärmeströmung in
einem cylindrischen Körper, für dessen Endfläche eine Bedin-
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