Full text: Über die partielle Differentialgleichung [delta] u + k 2 u = 0 und deren Auftreten in der mathematischen Physik

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Ueber die Gleichung: Au Je 2 u = 0. 
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aufgäbe, hat die Mathematiker und Physiker bekanntlich seit 
langer Zeit in hervorragendem Maasse beschäftigt. Zuerst 
suchte man nur die Existenz einer solchen Lösung ganz 
allgemein zu beweisen und bediente sich dabei jener Schluss 
weise, welche durch Riemann die Bezeichnung „Dirichlet’sches 
Princip“ erhalten hat*) und unter diesem Namen jedenfalls 
in deutschen mathematischen Kreisen allgemein bekannt 
ist. Der Grundgedanke des Dirichlet'schen Princips, nämlich 
die Existenz einer Function daraus zu erschliessen, dass ein 
gewisses Integral mit lauter positiven Elementen ein Minimum 
besitzen müsse, findet sich u. a. bereits bei Green in seiner 
Abhandlung „On the Attraction of Ellipsoids“**), angewendet 
auf die Lösungen einer allgemeineren partiellen Differential 
gleichung (für Potentiale im Raume von s Dimensionen), so 
dann bei Sir W. Thomson, welcher jene Schlussweise auf 
Integrale der Differentialgleichung 
№)+£(-£)+£(* 
dz 
4:7tg 
Oy V dy 
sowie auf Potentiale an wendet, welche ausserhalb einer ge 
schlossenen Fläche die Stetigkeitseigenschaften und auf der 
selben gegebene Werthe von 4-^ besitzen sollen***). 
Bekanntlich besteht das Dirichlet’sche Princip im We 
sentlichen in folgender Erwägung: Die Variationsrechnung 
lehrt, dass nachstehende Beziehung gilt: 
*) Biemann, Bestimmung einer Function einer veränderlichen 
complexen Grösse durch Grenz- und Unstetigkeitsbedingungen. Crelle’s 
Journal 54, p. 111. 1857. — Biemann hat obige Bezeichnung gebraucht, 
weil er das Princip in den Vorlesungen Dirichlefs kennen gelernt 
hatte. Wie letzterer dasselbe angewendet hat, ist aus der Grube’scheu 
Ausgabe der Vorlesungen Dirichlet’s „über die im umgekehrten Verhält 
nisse des Quadrates der Entfernung wirkenden Kräfte“ (Leipzig 1876), 
p. 127—129, ersichtlich. 
**) Transactions of the Cambridge Phil. Soc., 1835; Green's Math. 
Papers p. 192—194. 
***) Cambridge and Dublin Math. Journal 1848 und Liouville’s 
Journ. 1847. — Auf die erste ßandwerthaufgabe hat Thomson das 
Dirichlet’sche Princip angewendet im Appendix A (p. 167 —171) der 
Natural Philosophy.
	        
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