Lösung der Randwerthaufgaben. § 3. 269
falls letzteres nicht gerade ein ausgezeichneter Werth für
den Bereich ist. (Ueber den letzteren Fall vergl. übrigens
weiter unten.)
Wäre die Weber’sehe Schlussweise überhaupt stichhaltig,
so könnte sie natürlich ebenso auf räumliche Bereiche und
mit geringen Modificationen, die aus den im Anfang des
vorigen Paragraphen für Potentiale Gesagten ersichtlich sind,
auf die zweite und dritte Randwerthaufgabe angewendet
werden. Ferner Hesse sie sich auf diejenigen partiellen Diffe
rentialgleichungen ausdehnen, welche in der von uns im I. Theile
(S. 20) aufgestellten allgemeinen Form (2) und (3) enthalten
und somit, wie in I, § 4 gezeigt wurde, der Ausdruck für
das Verschwinden der ersten Variation eines über den ganzen
Bereich erstreckten Integrales sind, dessen Element eine qua
dratische Form von i^~) und u ist; von dieser
quadratischen Form müsste nur, damit die erwähnte Schluss
weise anwendbar wäre, vorausgesetzt werden, dass sie für alle
im ganzen Bereiche vorkommenden Werthe ihrer Coef'ficienten
definit sei, weil andernfalls das Integral durch Abänderung
der Function u beliebig grosse negative Werthe annehmen
könnte, also keine untere Grenze für seinen Werth zu exi-
stiren brauchte. —
Auch bei der Differentialgleichung Am -f k?u — 0 wird
ein wirklicher Beweis für die Existenz einer Lösung der
Randwerthaufgaben nur in einer Methode zur Herstellung der
Lösung bestehen können. Eine solche ist bisher nur für
ebene Bereiche und auch da nur unter gewissen Beschrän
kungen gefunden worden; diese Methode wird weiter unten
ausführlich besprochen werden.
Vorläufig müssen wir uns daher für den allgemeinen
Fall damit begnügen, dass die Existenz der Lösungen der
Randwerthaufgaben durch die im § 1 dieses Theiles ange-
stellten physikalischen Erwägungen plausibel gemacht ist. —
Was nun die Eindeutigkeit der Rand werthaufgaben anbe
trifft, so lässt sich dieselbe für die Lösungen von Aw-j-7c 2 M=0
nicht allgemein, sondern nur unter denjenigen Beschränkun