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Ueber die Gleichung Am -f 7c 2 u = 0.
gen beweisen, durch welche ausgezeichnete Werthe von Je 2
ausgeschlossen werden. Denn falls h 2 ein ausgezeichneter
Werth für den betrachteten Bereich ist, d. h. ein solcher,
für welchen es eine im ganzen Bereiche endliche und stetige,
nicht identisch verschwindende Lösung der Differential
gleichung giebt, die einer der Randbedingungen ü — 0 oder
^ = 0 oder hü 4-^ = 0 genügt, so kann man zu einer
Lösung, welche die vorgeschriebenen Randwerthe von u oder
— oder hu 4- besitzt, noch die mit einer willkürlichen
dn 1 dn 7
Constante C h multiplicirte ausgezeichnete Lösung u h (bezw.
eine Summe C h u ri , falls h 2 ein mehrfacher ausgezeichneter
Werth ist) hinzufügen, die Lösung ist also durch jene Rand
werthe nicht vollständig bestimmt.
Wir wollen im Folgenden zunächst für die allgemeine
Differentialgleichyng mit zwei unabhängigen Yariabeln von
der Form (3) untersuchen, wann die Lösungen der Rand
werthaufgaben eindeutig bestimmt sind, einmal, weil dabei das
Wesentliche der Sache besser hervortritt, sodann auch, weil
Picard und Pianchi diese Frage eingehend behandelt haben.
Das absolute Glied a 0 in der Differentialgleichung ist
dabei unwesentlich; denn wenn die Gleichung ohne dasselbe
nur eine den Randbedingungen genügende Lösung besitzt, so
gilt dies sofort auch für die Gleichung mit dem Gliede a 0 ,
indem dasselbe ja fortfällt, wenn man die Differentialgleichung
für die Differenz zweier etwa existirender Lösungen der ur
sprünglichen Differentialgleichung bildet. Wir wollen daher
die von Picard in seiner ersten auf den Gegenstand bezüg
lichen Abhandlung (Acta Math. XII) untersuchte Differen
tialgleichung
d_
dx
,fdu
d u
( A 'wi+ S e,j
) + ±
d y
{ B P* + A "^) + ifu = 0
betrachten, worin A dieselbe Bedeutung hat, wie sonst lc 2 .
Diese Gleichung (in II, § 4 mit (13) bezeichnet*)) ist der
*) Dort ist die Function f mit A'" bezeichnet, um Verwechse
lungen mit dem Flächenelement df zu vermeiden.