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Man hat gefunden, daß in einer Gleichung eines
und desselben Grades verschiedene Curvenspecies ent
halten sein können, und über diese Verschiedenheit
nach dem durch die Auffassung der Function bedingten
ganz verschiedenartigen Laufe der Curven geurtheilt,
ohne eben nach gehörig geordneten und vollständig
abgeleiteten Merkmalen über diese Verschiedenheit
des Laufes zu entscheiden. Man theilte die Cur
ven einer Gleichung nach denjenigen eben vorliegen
den Verschiedenheiten ein, die sich als wesentliche
bemerklich machten, ohne sich dabei auf ein System
aller möglichen Verschiedenheiten zu beziehen. Es
blieb daher auck als etwas Gleichgültiges bei der
Discussion unerörtert, daß diese zunächst als Ver
schiedenheit der Species angesprochene Abweichung
Verschiedenheit der Gattung sei. Parabel, Ellipse
und Hyperbel sind z. B., wie bekannt, drei ver
schiedene Gattungen von Curven, und von jeder
Gattung ist eine Species in der Gleichung des
zweiten Grades enthalten. Der Grad der Glei
chung entscheidet überhaupt nur darüber, zu welcher
Species einer Gattung die entsprechende Curve ge
hört, nicht über die Gattung, die, wie man im
Allgemeinen weiß, von der Form der Gleichung
abhängt. Dessen ungeachtet hat man den Grad der