Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 13. Band)

   
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Erhitzen. entweicht Schwefel und es hinterbleibt Schwefelzink, ZnS. Aehnlich 
verhàlt sich dreifach Schwefelkalium gegen Zinksalze. 
Schmilzt. man 1 Thl. Schwefelzink mit 24 Thln. Kaliumcarbonat und 94 Thin. 
Schwefel bei heller Rothgluth zusammen, so entstehen rhombische, &Husserst luft- 
und wasserbestándige Bláttchen, K,S3ZnS. Durch sehr verdünnte Sáuren schon 
werden sie unter Schwefelwasserstoffentwicklung zersetzt. In Wasser suspendirt 
und mit Silbernitrat oder Kupfernitrat behandelt, gehen sie in Ag,S3ZnS und 
Cu83ZnS über. Schwefelnatrium giebt mit Zinksulfid die Verbindung Na,S3Za 8, 
die weniger beständig und schon krystallisirt ist, als die Kaliumverbindung (31). 
Zinksulfhydrat. Das Zinksulfhydrat, dessen Existenz THoMsoN (32) aüf 
Grund thermochemischer Beobachtungen annimmt, ist nach VICTOR VON ZOTTA 
(33) so unbestándig, dass sein Nachweis kaum gelingt. Bringt man Zinksulfat- 
lôsungen mit Natriumsulfhydratlôsungen zusammen, so entweicht bald Schwefel- 
wasserstoff und es fällt eine nahezu der Formel Zn,H,S, entsprechende Ver- 
bindung aus, die beim Kochen in Schwefelzink übergeht. ; 
Zinkoxysulfid, ZnOZnS. JDureh Erhitzen von trocknem Zinksulfat im 
Wasserstoffgas erhielt ARFVEDSON das strohgelbe Oxysulfid (34). 
Ein Zinkoxysulfd der Zusammensetzung 4ZnSZnO kommt in der Natur als 
das Mineral Voltzin vor. Es tritt 1n gelbrothen, grünlichen und braunen kleinen 
Halbkugeln auf, die die Hárte 4:5 und das specifische Gewicht 3:5— 3:8 besitzen. 
In Salzsäure löst es sich unter Schwefelwasserstoffentwickiung. .Es findet sich 
in der Auvergne. und bei Joachimsthal. 
Zinksulfochromit, ZnCr,S,. Dasselbe erhielt GRÖGER durch Erhitzen 
von mit Zinkoxyd gemischtem Zinkchromit mit Schwefel im Wasserstoffstrom 
und Schwefeldampf (35), terner auch durch Eintragen von Natriumsulfochromit 
Na,Cr,S, in luftfrei gekochte Zinkchloridlósung bei einstiindigem Erhitzen (36). 
Es stellt ein dunkelbraunviolettes Pulver dar, das beim Erhitzen in graugrünes 
Zinkchromit übergeht, . ; 
Zink und Selen. 
Selenzink, ZnSe. Durch Zusammenschmelzen von Zink und Selen ist es 
nicht erhältlich, Es bildet sich nach BERZELIUS als gelbe Masse unter Explosion, 
wenn man Zink in Selendampf erhitzt. Beim Fällen von wissrigem Selenkalium 
mit Zinksalzen entsteht blassrothes, wahrscheinlich wasserhaltiges Selenzink. 
Glüht man Zink im selenwasserstoffzas und erhitzt das gebildete Selenzink in 
rothglühendem Porcelianrohr unter langsamen Durchleiten von Wasserstoffgas, 
so sublimirt das Selenzink in róthlichgelben, reguláren Krystallen vom specifischen 
Gewicht 5:40 (37). 
Ein von BURKART beschriebenes weisses Selenwismuthzink ist nach FRENZEL 
nur ein zinkfreier Selenwismuthglanz (38). 
Zink und Tellur. 
Tellurzink, Zn Te. Durch Zusammenschmelzen von Zink und Tellur und 
sublimation im Wasserstoffstrom erhielt es MARGOTTET (37) in grossen, rubin- 
rothen, regulären Krystallen vom specifischen Gewicht 6:34. Ch. FABRE stelite es 
durch Erhitzen von Zink im Tellurdampf dar und bestimmte seine Bildungs- 
wárme Zn, Te zu 37220 cal. (39). 
Zink und Stickstoff. 
Stickstoffzink oder Zinknitrid, Zn,N,. Leitet man trocknes Ammoniak- 
gas in eine ätherische Lôsung von Zinkäthyl, so bildet sich unter Entwicklung 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
    
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
  
  
   
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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