BESTIMMUNG- DEE PUNKTIONEN DUKCH G-EENZBEDING-UNG-EN.
100. Bezeichnet f(z) — u + iv eine Funktion, die eindeutig
und stetig in einem gewissen Teil der Ebene ist, so gilt das
selbe für die reellen Funktionen u und v; es gilt zugleich für
f'(z) (73) und deshalb auch für die partiellen Abgeleiteten von
u und v, die den Differentialgleichungen
und Sromkurven.
fj 7/ fj g)
Ans den Gleichungen — =
dx dy
o u . (TU „ _
= + =0; Ai;=:0
genügen.
Zu der Differentialgleichung A = 0 wird man in der mathe
matischen Physik geführt bei der Bestimmung stationärer Zu
stände für Wärme, Elektricität u. s. w., und solche reelle Funk
tionen, die (1) genügen, heissen dort Potentiale. Die Kurven
systeme u — c und v — c heissen beziehungsweise Niveaukurven
dv du
8x dy
folgt, dass die beiden Systeme sich unter rechten Winkeln
schneiden 1 ). Die Potentiale lassen sich genauer dadurch be
stimmen, dass ihre Werte auf der Begrenzung des Flächen
stücks gegeben sind. Hier drängt sich dann die Frage auf,
ob diese Randwerte beliebig gewählt werden können, und wir
w’ollen uns deshalb folgende Aufgabe stellen:
Für die Punkte der Begrenzung eines einfach zusammen
hängenden, ebenen Flächenstückes ist eine stetige Reihe von ■will
kürlich gewählten, reellen und endlichen Werten gegeben. Man
soll ein für alle Punkte des Flächenstückes eindeutiges und ste
tiges Potential bestimmen, welches, wenn man sich einem Grenz
punkt nähert, sich dem diesem Punkte entsprechenden Werte nähert.
0 Felix Klein, Über Riemanns Theorie der algebraischen Functionen und
ihrer Integrale. Leipzig. 1882. 8°.