34
ERSTER ABSCHNITT. KAPITEL II.
als w, wenn nämlich die Werte von U zu je zweien oder dreien
6 / —
u. s. w. zusammenfallen. So hat beispielsweise w — \ 'z sechs
Werte, während U=w 3 + z nur zwei Werte hat.
18. Wir wollen im besonderen eine solche irreducible
Gleichung betrachten, für welche jede Wurzel sich rational
durch jede der übrigen ausdrücken lässt. Die durch die Glei
chung bestimmte Riemannsche Fläche wird regulär verzweigt
genannt, weil sie die Eigenschaft hat, dass die Blätter an jedem
Verzweigungspunkt zu je zweien oder dreien u. s. w. Zusammen
hängen. Wir wollen annehmen, das beispielsweise die
Wurzeln 1, 2 und 3 an einem Verzweigungspunkt cyklisch ver
schoben werden. Es existiert eine rationale Transformation,
welche die Wurzel 1 in die Wurzel 4 verändert, und diese
muss, wie aus der Theorie der Gleichungen bekannt ist, alle
Wurzeln in einander überführen, also z. B. 2 in 3 und 5 in 6
verändern. Nun kann die Transformation, auf die gegebene
Gleichung angewandt, diese nicht verändern, da sie nur die Wur
zeln unter einander vertauscht. Die Riemannsche Fläche kann
deshalb durch die Transformation nicht verändert werden, folg
lich müssen die Blätter 4, 5 und 6 Zusammenhängen ganz in
derselben Weise wie 1, 2 und 3.
Beisp. 1. w — ]/{z — a) (z — b).
Die Riemannsche Fläche hat 2 Blätter, die in den Ver
zweigungspunkten a und b Zusammenhängen. Der Punkt oo
ist kein Verzweigungspunkt; die beiden ihm entsprechenden
Punkte sind Pole. Der Verzweigungsschnitt lässt sich zwischen
a und b ziehen.
Beisp. 2. = ]/(#—a){z — b)(z — c).
Die Punkte a, b, c und oo sind Verzweigungspunkte, der
letzte zugleich Pol. Die Verzweigungsschnitte lassen sich so legen,
dass sie a mit b und. c mit oo verbinden ohne sich zu schneiden.
3
Beisp. 3. w — \/(z—a){z—b).
Die Fläche hat drei Blätter, die alle in a, b und dem Pole