§ 14. Canchy und Abel.
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Dass der zweite Teil des Satzes falsch ist, zeigte Abel an
1 1 1
der Reihe ^ 5 + 07—0 + •
2 log 2 3 log 3
4- . .
nlogn
welche divergiert, obgleich das Olivier’sche Kriterium er
füllt ist. Die Divergenz dieser Reihe folgt aus der Formel
1
log log (1 + n) < log log n 4-
n log n ’
1
woraus sich sofort ergibt
log log (1 + n) < log log 2 + —^ + -- 1 — + . . . .
2 log 2 3log3 nlogn
Abel geht aber noch weiter, er zeigt, dass man keine
Funktion cp(n) finden kann, von der Art, dass wenn a n das
allgemeine Glied einer positiven Reihe ist, die Reihe diver
giert, wenn cp(w) . a n für n — 00 von 0 verschieden ist und
konvergiert, wenn cp(w) . a n — 0 ist für n— 00.
Diesen Satz beweist Abel folgendermassen:
Aus der Formel log (1 -f x) < x für positive 00 folgt:
log(ci 0 + cii +... <x n —\ 4- ci n )—log{ao-f ... a n ~i)<C—. : : ,
«0T ß l ~r Q>2"T"*.. ein-1
und hieraus erhält man , indem man der Reihe nach n = 1,
2, 3 ... n setzt
.Cli
«2
log (a 0 + ai + ... a n ) — loga 0 < 1 —h...
cio eio ~l- cii clo 4' cii +... ci n —1
Darnach divergiert die Reihe rechter Hand gleichzeitig
mit der Reihe a 0 4- «1 4- . . . a n .
Wäre nun cp(n) die verlangte Funktion, so würde
1
1 1
4-
+ . .
cp(l) ' <p(2) ‘ ?(w)
divergieren, denn in diesem Falle ist a n ■
und die Reihe
4- .
y( n y also <p(w)a» = l,
1) Grelle Journ. Bd. 3. Oeuvres I, pag. 399.
Reiff, Gesch. d. uncndl. Reihen.
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