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III. Abschnitt.
mond gezeigt, in seiner »neuen Theorie der Konvergenz und
Divergenz von Reihen mit positiven Gliedern J )« , worin er
die allgemeine Theorie der Konvergenzkriterien lieferte uncl
zeigte, dass es ein Gebiet der Konvergenz gibt, an dessen
Grenzen die logarithmischen Kriterien vollständig versagen.
Wir schliessen diesen § mit jener überaus wichtigen Be
merkung Dirichlet’s über die Abhängigkeit der Summe
derjenigen Reihen, deren Summe der absoluten Werte diver
giert, von der Anordnung der Glieder.
In der Abhandlung: Beweis des Satzes, dass jede unbe
grenzte arithmetische Progression, deren erstes Glied und
Differenz ganze Zahlen ohne gemeinschaftlichen Faktor sind,
unendlich viele Primzahlen enthält 1 2 ), findet sich folgende Stelle:
Betrachtet man statt jedes Gliedes seinen Zahlenwert,
oder wenn es imaginär ist, seinen Modul, so können zivei
Fälle eintreten. Es lässt sich nämlich entiveder eine endliche
Grösse angeben, welche die Summe von irgend welchen und
noch so vielen dieser Zahlenwerte oder Modiän stets übertrifft,
oder diese Bedingung wird von keiner noch so grossen aber
endlichen Zahl erfüllt. Im ersten Falle ist die Reihe immer
konvergierend und hat eine völlig bestimmte Summe, welche
von der Anordnung der Glieder ganz unabhängig ist, sei es
nun, dass diese nur nach einer Dimension, sei es, dass sie
nach zivei oder mehr Dimensionen fortschreiten und eine so
genannte Doppel- oder vielfache Reihe bilden. Im zweiten
der eben unterschiedenen Fälle kann zwar die Reihe auch
noch konvergieren, aber diese Eigenschaft, sowie die Summe
der Reihe, werden wesentlich durch die Art der Aufeinander
folge der Glieder bedingt sein. Findet die Konvergenz für
1) Crelle Journal Bd. 76.
2) Abh. der Berl. Acad. 1837. pag. 45.